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Vereinigung Cockpit fordert Kurzarbeitsgeld für Ryanair (Malta Air) Piloten

Boeing 737 der Malta Air, zu erkennen an der Registrierung 9H-QBC, in den Farben der Muttergesellschaft Ryanair, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Malta Air - eine Tochtergesellschaft der irischen Billigairline Ryanair - und die Vereinigung Cockpit fordern gemeinsam die Bundesagentur für Arbeit und die Bundesregierung auf, die Mitarbeiter von Malta Air Deutschland während der Covid-19-Krise genauso zu behandeln wie ihre Kollegen von anderen Fluggesellschaften. Die Agentur möge ihre ursprüngliche Entscheidung gelten lassen, wonach für in Deutschland ansässige Piloten Kurzarbeitergeld zu zahlen ist.

Im Zuge der Covid-19-Krise haben die Vereinigung Cockpit und Malta Air Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung der Piloten in Deutschland ausgehandelt. Hierzu gehören Maßnahmen wie signifikante Kürzungen der Löhne, welche innerhalb von 4 Jahren wieder rückgängig gemacht werden, und reduzierte Arbeitszeiten. Dies geschah in der konkreten Erwartung, dass die Bundesagentur für Arbeit diesen in Deutschland ansässigen Arbeitnehmern, die deutsche Steuern und die deutsche Sozialversicherung zahlen, Kurzarbeitergeld gewähren würde.
 
Die Tatsache, dass eine positive Entscheidung zurückgezogen wurde und Gegenstand eines Sozialgerichtsverfahrens bleibt, ist ein herber Schlag für die deutschen Piloten.

Diarmuid O'Conghaile, CEO von Malta Air:

"Es ist ein trauriger Tag für die deutschen Piloten, die sicher das Gefühl haben, dass ihre Regierung ihnen den Rücken zugekehrt hat, angesichts der Nachricht, dass sie ihre Entscheidung zur Gewährung von Kurzarbeiterleistungen für lokale deutsche Piloten, die deutsche Steuern und die deutsche Sozialversicherung zahlen, rückgängig macht. In einer Zeit, in der andere Fluggesellschaften staatliche Beihilfen in Milliardenhöhe erhalten, sollte die deutsche Regierung Piloten bei Malta Air nicht im Stich lassen, indem sie Sozialversicherungsleistungen verweigert. Die Covid-19-Krise hat der Luftfahrtindustrie extrem zugesetzt und obwohl wir hart daran gearbeitet haben, die Arbeitsplatzverluste bei deutschen Piloten so gering wie möglich zu halten, brauchen die Piloten die Unterstützung ihrer Regierung in Form dieser Leistungen."

Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit:

"Die Pilotinnen und Piloten in Deutschland sind heimische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie zahlen Steuern und Abgaben an das deutsche Sozialversicherungssystem. Natürlich erwarten sie Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld. Das politische Ziel, mit dem Instrument des Kurzarbeitergeldes Arbeitsplätze im Land zu sichern, ist Common-Sense in der Bundesregierung. Wir haben allerdings den Eindruck, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.“

(red / VC)