Die Vereinigung Cockpit (VC) steht einem kurzfristigen Abschluss zur Vereinbarung eines Krisenbeitrages offen gegenüber, teilte sie in einer Presseerklärung mit. Wichtig für die VC ist dabei, dass eine Vereinbarung die Liquidität des Unternehmens stärkt und damit das Überleben der Lufthansa sowie das Bestehen der Arbeitsplätze sichert. Jedoch vermittelt der Lufthansa-Konzernvorstand, abseits von verbalen Versicherungen, derzeit nicht den Eindruck, als sei er an einem zügigen Abschluss interessiert, kritisiert die VC.
Die VC hat seit Ende September 2020 an sieben Verhandlungstagen verschiedene Optionen aufgezeigt, die wirtschaftlich vorteilhafte und flexible Lösungen bieten. Dabei berücksichtigen die VC-Angebote den Umstand, dass besonders in 2021 und 2022 Einsparungen notwendig sind, als auch die Unterstützung eines sozialverträglichen Personalabbaus durch Freiwilligenprogramme, denen sich die Arbeitgeberseite aber verweigert.
Lufthansa verfügt über wettbewerbsfähige Strukturen, mit denen sie in den vergangenen Jahren Rekordgewinne eingeflogen hat. Die Geschäftsentwicklung ist völlig unvorhersehbar und hängt zudem maßgeblich von den durch die Regierungen verhängten Reisebeschränkungen ab. Dementsprechend akzeptiert die VC, dass die Lufthansa derzeit keine belastbaren Geschäftspläne rechnen kann. Sicher ist nur, dass auch diese Krise irgendwann ein Ende finden wird, weshalb eine dauerhafte Absenkung der Tarifbedingungen derzeit weder notwendig noch akzeptabel ist.
„Wie am Tariftisch bereits thematisiert, stehen Kündigungen von Cockpitmitarbeitern ohne verlässliche Prognose im Widerspruch zu einem sozialpartnerschaftlichen Krisenumgang“, so Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik. „Wir alle fahren zurzeit auf Sicht, weshalb wir von Lufthansa erwarten, dass sie den Verhandlungsprozess mit Augenmaß begleitet und nicht auf Kosten der Mitarbeiter versucht, aus der Krise Profit zu schlagen.“
(red / VC)