"Anscheinend kann unsere Firma unsere Gehälter trotz Kurzarbeitsunterstützung nicht zahlen", erreichte der verzweifelte Ruf aus der Belegschaft diese Woche die Austrian Wings-Redaktion. Die Angestellten zeigten sich verunsichert: "Die Firma gibt uns Mitarbeitern keine Information, was mit unserem Geld ist!"
Bereits seit einiger Zeit gibt es beim Handlinganbieter offensichtlich Liquiditätsprobleme, wie verzögerte beziehungsweise aushaftende Zahlungen nahelegen. CEO Dieter Streuli schwor die Belegschaft in einem Rundschreiben, das Austrian Wings vorliegt, auf "schwierige Monate" ein. Und der Managing Director der Station Wien, Hermann Schorn, hatte bereits beim Oktober- und Novembergehalt eine Verzögerung bei Lohn- und Gehaltszahlungen in Aussicht gestellt. Dies alles sei letztlich an die Einlangung der Kurzarbeitsunterstützung seitens des Arbeitsmarktservice (AMS) geknüpft, wobei es "abrechnungstechnische Probleme" gegeben habe. Vermutlich könne es bis zum 9. 12. soweit sein, dass die Belegschaft mit einem Kontoeingang rechnen dürfe.
AAS-Geschäftsführer Streuli bestätigte auf Austrian Wings-Nachfrage die angespannte finanzielle Situation: "Vor dem Hintergrund des massiven Zusammenbruchs der Produktion am Flughafen Wien und einem kurzfristigen Zusammenkommens verschiedener, leider nicht absehbarer Friktionen, waren wir leider gezwungen, die Gehaltszahlung November 2020 ein paar Tage zu verzögern. Es handelt sich hier aber lediglich um ein Problem der kurzfristigen Liquiditätsplanung." Die langfristige Finanzierung und die allgemeine Liquidität der AAS am Standort Wien seien jedoch sichergestellt, versichert der CEO.
(red Aig)