62.000 Passagiere wurden im Jahr 2019 am Karlsbader Flughafen abgefertigt. Im vergangen Jahr hätten es rund 80.000 sein sollen. Doch dann kam Corona. Statt der angepeilten 80.000 nutzten gerade einmal 17.000 Passagiere den Flughafen für ihre Reise. Die einzige reguläre Linienflugverbindung wurde von Pobeda nach Moskau durchgeführt.
Trotzdem wurden jetzt bei den zuständigen Behörden die Unterlagen für einen Ausbau des Flughafens eingereicht. Die Landebahn soll von derzeit 2.150 Metern auf 2.510 Meter verlängert und von 30 auf 60 Meter verbreitert werden. Die Arbeiten sollen laut tschechischen Medienberichten von 2023 bis 2026 durchgeführt werden.
Stadt mit wechselvoller Geschichte
Karlsbad (Tschechisch: Karlovy Vary) hat eine Jahrhunderte alte Tradition als Kurort und gehörte bis zum Zerfall des Habsburgerreiches 1918 zur k.u.k.-Monarchie. Im Jahr 1910 hatte die Stadt 17.446 Einwohner; davon waren 16.791 deutsch- und 95 tschechischsprachig. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die mehrheitlich von deutschsprachigen Alt-Österreichern bewohnte Stadt gegen deren Willen von den Alliierten der neu gegründeten Tschechoslowakei zugesprochen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die deutschsprachige Bevölkerung dann auf Grundlage der Benes-Dekrete enteignet und brutal vertrieben.
Bekannt ist Karlsbad auch für die Karlsbader Oblaten, ein Feingebäck, das von Barbara Bayer um das Jahr 1865 kreiert wurde, sowie den vom Apotheker Josef Vitus Becher erstmals hergestellten Karlsbader Becher Bitter, der heute unter dem Namen Becherovka vertrieben wird.
(red)