In den Nachmittagsstunden, gegen 15 Uhr, war Feuer in einem Haus in der Schanzstraße (Wien-Penzing) ausgebrochen. Die Feuerwehr musste zahlreiche Personen aus deren Wohnungen retten, da eine Flucht durch das verrauchte Stiegenhaus nicht möglich war. Ein schwer verletzter Patient wurde im Erdgeschoss aufgefunden und zunächst von Feuerwehr und Polizei, anschließend der Wiener Berufsrettung, versorgt.
Aufgrund der durch den Brand verursachten Rauchgasvergiftung musste der Patient rasch einer sogenannten hyperbaren Sauerstoffbehandlung zugeführt werden. Hierdurch wird eine rasche Entgiftung in die Wege geleitet. Ohne eine schnelle derartige Behandlung erleiden bis zu 40 % der Betroffenen gravierende Spätfolgen, während bei zügiger Therapie in einer entsprechenden Druckkammer die Komplikationsrate auf maximal 1,6 % sinken kann.
Zwar wäre theoretisch seit 2003 auch im Wiener AKH eine solche Druckkammer installiert, doch kurz nach deren Inbetriebnahme geänderte Brandschutzbestimmungen erlaubten keinen Fortbetrieb dieser Einrichtung. Es erfolgte auch keine weitere infrastrukturelle Anpassung. Damit existiert aktuell lediglich in Graz (seit 1972) eine Möglichkeit zur akuten hyperbaren Therapie. Patienten, die also einer solchen Notfallbehandlung bedürfen, müssen aus ganz Österreich in die steirische Landeshauptstadt transportiert werden.
Hier spielt die Flugrettung einmal mehr eine tragende Rolle, da die Zeitersparnis gegenüber einem bodengebundenen Transport immens ausfällt. Da sich zum Zeitpunkt des Einsatzes der Wiener Rettungshelikopter Christophorus 9 bei einem Notfall im Umland der Bundeshauptstadt befand, wurde Christophorus 2 aus dem niederösterreichischen Krems herangezogen. Ein dem Brandort nahegelegener Sportplatz, der bereits des öfteren als Notfall-Landeplatz fungiert hatte, erlaubte dem Piloten eine sichere Landung; anschließend wurde der schwerverletzte Patient auf direktem Weg in die Grazer Druckkammer geflogen.
Die Brandursache wird nun durch das Landeskriminalamt Wien ermittelt.
(red Aig)