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Flughafen München: Corona-Pandemie verursacht dreistelligen Millionenverlust

Der Flughafen München - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die weltweite Corona-Pandemie mit ihren gravierenden Auswirkungen auf den Reiseverkehr führt beim Flughafen München - trotz sofort eingeleiteter Gegenmaßnahmen - im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen zu einem dreistelligen Millionenverlust. Verzeichnete die Flughafen München GmbH (FMG) 2019 zusammen mit ihren Tochtergesellschaften konzernweit noch Umsatzerlöse von 1,6 Milliarden Euro, sank dieser Wert im vergangenen Jahr auf 580 Millionen Euro. Als Gesamtergebnis nach Steuern (EAT) wird die FMG nach den bisher vorliegenden Zahlen einen Verlust in Höhe von 320 Millionen Euro ausweisen müssen. Im Rekordjahr 2019 konnte der Flughafen noch 178 Millionen Euro Gewinn verbuchen.

Die massiven Rückgänge bei den Einnahmen verteilen sich über sämtliche Geschäftsfelder der FMG. Betroffen sind sowohl die Erlöse aus dem Luftverkehr als auch die vom Konsum der Passagiere abhängigen Erträge, die etwa in der Gastronomie, im Einzelhandel oder beim Parken generiert werden.

Die FMG reagierte bereits unmittelbar nach dem Beginn der Pandemie mit einer Vielzahl von Maßnahmen, mit denen die Verluste begrenzt und die Liquidität gesichert werden konnte. So wurden etwa für einen Großteil der rund 10.000 Konzernmitarbeiter Kurzarbeit eingeführt, der Terminal 2-Satellit und das Terminal 1 vorübergehend für den Passagierbetrieb stillgelegt sowie derzeit nicht betriebsnotwendige Aufwendungen und Investitionsvorhaben verschoben. Dadurch konnten im Jahr 2020 insgesamt 530 Millionen Euro eingespart werden. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der FMG lag im vergangenen Jahr bei minus 160 Millionen Euro. Unter Einbeziehung der Abschreibungen ergibt sich daraus ein EBIT in Höhe von minus 400 Millionen Euro. Die Covid-19-Pandemie hat am Münchner Flughafen 2020 das niedrigste Verkehrsergebnis seit Eröffnung des Airports im Jahre 1992 verursacht. Aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen sank das Passagieraufkommen in München um rund 37 Millionen auf etwas mehr als elf Millionen und lag damit um knapp 77 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dabei wurden in den von der Pandemie noch nicht betroffenen Monaten Januar und Februar mit über sechs Millionen Passagieren mehr Fluggäste verzeichnet als in den darauffolgenden zehn Monaten. Die Anzahl der Starts und Landungen ging 2020 um mehr als 270.000 auf rund 147.000 zurück: Dies ist ein Minus von knapp 65 Prozent. Das Cargoaufkommen – dies beinhaltet den Luftfracht- und Luftpostumschlag – erreichte 2020 in München ein Volumen von rund 151.000 Tonnen und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Um sich auf die nach aktueller Brancheneinschätzung nur langsame Erholung des Luftverkehrs einzustellen, hat die FMG ein umfassendes Restrukturierungsprogramm eingeleitet, mit dem die strategische Ausrichtung sowie die Ressourcen und Strukturen des Unternehmens an die durch die Pandemie veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Alle Anstrengungen sind darauf ausgerichtet, die Zukunftsfähigkeit des Münchner Flughafens langfristig zu sichern und zu stärken, betont man am Airport.

(red / MUC)