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Fraport setzt auf Windenergie

Symbolbild Fraport - Foto: MK / Austrian Wings Media Crew

Ab 1. Juli bezieht die Fraport AG erstmals Anteile ihres Strombedarfs am Flughafen Frankfurt aus Windkraftanlagen.

Der Strom stammt aus 12 bestehenden Onshore-Windparks entlang der deutschen Küste. Der grüne Energieeinkauf in Form eines Power Purchase Agreements (PPA) ist per Rahmenvertrag mit der Mainova-Tochtergesellschaft Energy Air GmbH möglich. Unabhängig davon läuft das Vergabeverfahren für ein umfassendes PPA weiter, das Fraport bereits seit Monaten mit Nachdruck vorantreibt: Dabei geht es um Windenergie aus noch zu errichtenden Offshore-Anlagen. 

Beide Initiativen zeigen: Der Strommix des Flughafenbetreibers setzt sich  zunehmend aus erneuerbaren Energien zusammen. Sonnen- und Windkraft sollen in erheblichem Maß dazu beitragen, den CO2-Ausstoß der Fraport AG am Flughafen Frankfurt bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Vergleichswert von 1990 um 65 Prozent zu reduzieren. „Klimaschutz ist die größte Herausforderung unserer Zeit“, betont Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG. „Daher haben wir unser unternehmerisches Handeln schon früh an nationalen wie internationalen Klimaschutzzielen ausgerichtet und gehen diesen Weg auch in Krisenzeiten konsequent weiter“, erläutert er. „Der Abschluss dieses ersten PPA mit unserem Energie-Dienstleister Energy Air ist ein bedeutender Schritt innerhalb unserer Klimaschutzstrategie. Mit dieser Maßnahme reduzieren wir schon heute unseren CO2-Footprint und überbrücken die Phase bis zur geplanten Einspeisung von Windenergie im großen Stil.“ 

Ab 2025 soll diese aus Offshore-Windparkanlagen kommen. Derzeit läuft hierzu das Vergabeverfahren. Aktuell befindet sich Fraport in finalen Verhandlungen mit diversen Stromlieferanten und Betreibern von Windkraftanlagen. Der Prozess sei allerdings, wie erwartet, sehr komplex und werde noch weit bis in die zweite Jahreshälfte 2021 hinein andauern, erklärt Schulte. „Die Phase bis zur ersten Stromlieferung aus Offshore-Windanlagen wollen wir aktiv nutzen: Einerseits, um schon jetzt unseren Stromverbrauch sukzessive auf ‚grün‘ zu stellen. Andererseits wird uns dieses PPA auch wertvolle Erkenntnisse zur Einspeisung volatiler erneuerbarer Energiequellen in unser Airport-Netz liefern.“ Denn Frankfurt Airport sei wie kaum ein anderer Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung angewiesen, die jederzeit eine lückenlose Sicherheit für den Flugbetrieb gewährleisten muss, unterstreicht der Flughafenchef. 

Dazu habe Fraport mit der Inbetriebnahme der ersten eigenen Photovoltaikanlage im Megawattbereich bereits gute Erfahrungen gewonnen. „Sonnen- und Windkraft sind für uns die Energiequellen der Zukunft“, bekennt Schulte, „diese werden wir zunehmend nutzen – sowohl an der Küste, als auch auf unserem eigenen Betriebsgelände. Auf unseren weitläufigen Dachflächen und entlang unserer Start- und Landebahnen bieten sich hierfür vielfältige Möglichkeiten. Unsere Fachabteilungen arbeiten bereits an Machbarkeitsstudien und planen umfangreiche Tests, so dass auch Sonnenenergie am Standort Frankfurt Airport schon bald in breiter Form nutzbar gemacht werden kann“, verspricht er. Flankierend dazu treibe man selbstverständlich weiterhin vielfältige Energiesparmaßnahmen in Gebäuden und Anlagen voran.

Die Vertragslaufzeit für das nun abgeschlossene erste PPA beträgt 18 Monate und endet planmäßig zum 31. Dezember 2022. In der zweiten Jahreshälfte 2021 sollen insgesamt 26 Gigawattstunden aus Windkraftanlagen an den Airport fließen, 2022 sogar 42 Gigawattstunden. Daraus werden bis zum Jahresende 2021 etwa zehn und im Lauf des Jahres 2022 etwa fünfzehn Prozent des Strombedarfs gedeckt. Tendenz in den Folgejahren: weiter steigend.

Die ab Juli Strom für Frankfurt Airport erzeugenden Windparks sind allesamt in den 90er Jahren im Zuge der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entstanden. Sie wurden in Onshore-Bauweise, also an Land, errichtet und gelten im Sinne des EEG mittlerweile als ausgefördert. Fraport sichert mit der genannten jährlich garantierten Abnahmemenge den wirtschaftlichen Fortbetrieb dieser Einrichtungen des norwegischen Stromproduzenten Statkraft.

(red / FRA)