Zu seinem 9.000sten Einsatz in den Diensten der Christophorus-Flugrettung startete Cpt. Günter Grassinger in der Nacht von Montag auf Dienstag als Pilot des Kremser Notarzthubschraubers Christophorus 2. Wie die "Niederösterreich-Krone" in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, galt es einen Mann mit Herzinfarkt in eine Spezialklinik zu fliegen. Der Patient war zuvor vom Team eines Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) erstversorgt worden.
Bemerkenswerte Karriere
Als Günter Grassinger 1985 die Selektion zum Militärluftfahrzeugführer bestand und die Ausbildung auf Bell 206 / OH-58 absolvierte, dachte er wohl nicht im Traum daran, dass er 36 Jahre später zu den erfahrensten Piloten der ÖAMTC-Flugrettung gehören würde.1990 war der Niederösterreicher bereits selbst Fluglehrer und bildete angehende Einsatzpiloten des Heeres aus. Seit dem gleichen Jahr verfügte er auch über eine zivile Pilotenlizenz mit Ausbildungsberechtigung und hielt Type Ratings für die Muster AB 206, AS 350 und AS 355 (mittlerweile ausgelaufen). Ab 1993 flog Grassinger zunächst freiberuflich für den ÖAMTC, ehe er 1997 hauptberuflich ins Christophorus-Cockpit wechselte. Heute ist er Pilot auf dem H135 (vormals EC 135).
"Ich habe meinen Wechsel in den Flugrettungsbereich niemals bereut, denn diese Arbeit ist eine ausgesprochen sinnvolle Tätigkeit. Und sie ist Teamwork. Pilot, Flugretter und Notarzt arbeiten als operative Einheit zusammen, damit jeder Einsatz möglichst perfekt abläuft."
Cpt. Günter Grassinger
"Ich flog auf Christophorus 1, 2, 3, 4 und im Winter in Zell am See auf Christophorus 6. Mit der Pensionierung von Otto Lienhardt im Jahr 2001 wurde Krems mein Heimatstützpunkt." Drei Jahre später übernahm Grassinger interimistisch die Leitung des Stützpunktes für rund ein Jahr, nachdem Johann Paul Brunner diese Funktion zurückgelegt hatte. Im Jahr 2007 wurde Cpt. Grassinger dann erneut zum Stützpunktleiter von Christophorus 2 berufen und übt diese Funktion bis heute mit großem Engagement aus. In dieser Eigenschaft war er unter anderem für die Verlegung des Stützpunktes vom Krankenhaus Krems zum örtlichen Flugplatz sowie für den Aufbau des 24-Stunden-Betriebes mitverantwortlich. Grassinger war es dann auch, der den ersten Primär-Nachteinsatz von Christophorus 2 als verantwortlicher Pilot (PIC) durchführte.
Fast 40.000 Starts und Landungen
Bis heute hat Cpt. Günter Grassinger rund 7.300 Flugstunden auf Drehflüglern absolviert, dabei mehr als 500 Stunden im Nachtsichtflug und fast 600 Stunden als Fluglehrer, in denen er sein Wissen an andere Piloten weiter gab. Seine mittlerweile mehr als 9.000 Rettungseinsätze flog er komplett unfallfrei. Bis heute hat Grassinger über 38.000 Starts und Landungen unter teils schwierigsten Bedingungen absolviert.
Austrian Wings gratuliert recht herzlich und wünscht Günter Grassinger weiterhin always happy landings!
(red)