Mission erfüllt! Arctic Challenge ist vorbei und die Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe haben gezeigt, dass ihr Waffensystemen im internationalen Verbund von höchstem Wert ist. Einer unter den Nörvenichern ist Maik Meder aus Köln Widdersdorf. Der 39-jährige Fluggerätemechaniker ist fachlich ein „alter Hase“ und hat gut 30 Großübungen auf seinem Kerbholz.
Doch trotzdem ist die Hochwertübung am Polarkreis etwas Besonderes führ ihn. Das erste Mal in seiner Karriere ist er als Flightchief eingesetzt. Das bedeutet, dass er für die Wartung und die Inspektionen der zehn Kampfflugzeuge verantwortlich ist. „Ich stand bisher noch nie in der Position, in vorderster Reihe für unsere Jets und -besonders wichtig- für meine rund 30 Kameraden verantwortlich zu sein“, sagt Meder.
Aber wer den drahtigen Hauptfeldwebel erlebt, hat keinerlei Zweifel, dass ihm diese Herausforderung gelingt und Spaß macht. Dem sympathischen Kölner scheint Menschenführung in die Wiege gelegt worden zu sein. Seine Kameradinnen und Kameraden folgen ihm aus eigenem Antrieb. „Wir haben hier einfach die richtigen Leute dabei. Das sind nicht nur Kameraden, sondern Freunde“, erklärt Maik Meder stolz.
Das wirkt sich auch auf den ausgezeichneten Klarstand, also die Einsatzbereitschaft der zehn in Rovaniemi stationierten deutschen Eurofighter aus. Denn bei Arctic Challenge musste nicht ein einziger der rund 120 Missionsflüge aufgrund technischer Probleme ausfallen. Wer sich etwas mit militärischer Luftfahrt auskennt weiß, was das für ein unglaublicher Wert ist.
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen leisten die Frauen und Männer rund um Hauptfeldwebel Maik Meder sehr gute Arbeit. Die Stimmung unter den Soldaten ist bestens. Bei lauter Musik arbeiten sie Hand in Hand gut gelaunt viele Stunden täglich, um die Maschinen auf ihren nächsten Flug vorzubereiten.
in weiterer Grund ist die Vorbereitung. In Nörvenich und an den anderen Eurofighter-Standorten in Deutschland wurden die an Arctic Challenge teilnehmenden Kampfflugzeuge für ihre Übung am Polarkreis bestens vorbereitet. So sind alle zeitkostenden Inspektionen und Wartungen bereits im Vorfeld erledigt worden.
Zusätzlich greift die gute Kooperation mit der Industrie. War vor wenigen Jahren noch der Eurofighter als „Problemflieger“ in den Medien verschrien, ist er heute ein modernes, einsatzfähiges Kampfflugzeug, was international im Bündnis hoch angesehen ist.
Die Luftwaffenführung hat es verstanden, mit der Industrie Verträge auszuhandeln, so dass innerhalb kürzester Zeit auf technische Probleme reagiert werden kann. Das belegt auch die Anwesenheit von zwei Airbus-Mitarbeitern. Sie können es ermöglichen - sollte das einmal nötig sein-, weltweit innerhalb kürzester Zeit Ersatzteile direkt vom Hersteller anzufordern.
Davon überzeugte sich auch Generalleutnant Günter Katz, Kommandierender General des Luftwaffentruppenkommandos. In Vertretung des Inspekteurs der Luftwaffe besuchte er das deutsche Kontingent und zog ein positivies Fazit:
„Die Luftwaffe hat gezeigt, dass nicht nur die Männer und Frauen hervorragend ausgebildet sind, sondern auch dass das Waffensystem, das wir hier nutzen – der Eurofighter- in jeder Hinsicht die Aufgaben, die an ihn gestellt werden, erfüllen kann. Sowohl im Luftangriff als auch in der Luftverteidigung. Wir können froh sein, dass wir solch ein wunderbares Flugzeug fliegen können.“
„ACE ist eine wunderbare Möglichkeit für die Luftwaffe, auch komplexe Einsatzverfahren zu üben. Nicht nur eben alleine, sondern mit vielen Partnern zusammen. Das Übungsgebiet ist riesengroß, wahrscheinlich das größte Übungsgebiet was sich momentan in Europa anbietet für solch eine Übung“, stellt Generalleutnant Katz fest.
Nimmt man die zeitgleich stattfindende maritime Übung BaltopsBaltic Operations dazu, ergibt sich ein strategisches Gesamtbild, was im multinationalen, teilstreitkraftübergreifendem Raum die Bedeutung von Bündnissen und militärischen Partnerschaften unterstreicht.
Insgesamt flogen die zehn Eurofighter 113 Missionen und 159 Flugstunden mit ihren internationalen Partnern.
(red / BW)