Österreich

Staatssekretär Brunner: 22 Millionen Euro für Flughafen Graz

Foto: Franz Zussner für Austrian Wings

Neue Luftfahrtgesetze sichern Finanzierung der österreichischen Flughäfen – Optimismus zum Start der Sommersaison, heißt es vom Flughafen Graz.

"Die Finanzierung der österreichischen Flughäfen ist gesichert", betont Staatssekretär Magnus Brunner im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz am Flughafen Graz mit den Geschäftsführern des Flughafens, Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig. Ausgelöst durch die Corona-Krise wurden das Flughafenentgeltegesetz und das Luftfahrtgesetz neu ausgearbeitet. "Mit diesen Novellen verhindern wir den Absturz der Flughafenentgelte und leisten Aufwind für Österreichs Luftfahrt. Ohne Gesetzesänderung würden die Entgelte für den Flughafen Graz bis 2026 um rund 45 Prozent sinken. Wir haben für den Flughafen Graz somit rund 22 Mio. Euro für die nächsten fünf Jahre gesichert." Die Bundesregierung steuert hier gesetzlich gegen, weil sonst durch die Corona-Krise und den Einbruch des Flugverkehrs bedingt die gesetzlich zulässigen Gebühren der Flughäfen in den Keller rasseln würden.

In einem normalen Jahr hat der Flughafen Graz mehr als 1 Million Passagiere, für heuer werden 220.000 prognostiziert. "Mittlerweile steigen die Flugverkehrszahlen kontinuierlich, Anpassungen bei den Kontrollen führen zu weniger Wartezeiten und immer mehr Destinationen werden angeflogen.“ Mit der jüngsten Novelle der Einreise-Verordnung wurden für zahlreiche weitere Länder die Einreisebestimmungen gelockert, u. a. für die USA, Saudi-Arabien, Hong Kong, Japan und Serbien. "Wir können also optimistisch in eine erfolgreiche Sommersaison und in den bevorstehenden Sommerreiseverkehr blicken. Für das nächste Jahr erwarten wir für Graz bereits wieder 500.000 Passagiere", so Brunner. "Nach Monaten der Einschränkungen ist Urlaub in und ab Graz endlich wieder möglich. Die Sehnsucht, ins Ausland zu fliegen, ist groß. Flughafen, Crews und Passagiere freuen sich schon darauf, wieder abzuheben."

„Der Flughafen Graz hat über Jahrzehnte positive Zahlen geschrieben“, informiert Jürgen Löschnig. „Corona hat uns vor eine völlig neue Situation gestellt und wir sind sehr dankbar, dass wir das Instrument der Kurzarbeit auch noch in den kommenden Monaten nutzen können, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in vielen Fällen Fachleute mit umfangreichen Schulungen sind, am Flughafen zu halten.“ Die DienstnehmerInnen der Flughafen Graz Betriebs GmbH und einem Großteil der Tochterunternehmen werden voraussichtlich noch bis Ende des Jahres in Kurzarbeit bleiben. 

„Der Sommer ist gut angelaufen, die Buchungen und Auslastungen steigen sowohl in der Linie, wie auch im Charter kontinuierlich an“, erklärt Wolfgang Grimus. „In den kommenden Wochen werden wir die für die steirische Wirtschaft wichtigen Linienverbindungen weiter auf- und ausbauen und das touristische Angebot deutlich erweitern.“

Derzeit werden ab Graz in der Linie die Umsteigeflughäfen Wien, Frankfurt und Amsterdam angeflogen sowie die Wirtschaftsmetropole Düsseldorf. Zürich kehrt am 2. Juli zurück in den Flugplan.

Im Ferienflugverkehr haben im Juni die Abflüge nach Skiathos, Naxos, Paros, Heraklion, Rhodos und Brac begonnen, im Juli starten die Flüge zu weiteren neun Destinationen wie z. B. Palma de Mallorca, Kos, Calvi, Karpathos und Larnaca.

Kritik von Ärzten an vielen Reisen
Scharfe Kritik am erhöhten Reiseaufkommen gibt es indes von Medizinern. Bereits jetzt zeige sich - unter anderem am Beispiel Mallorca - dass die gesteigerte Reisetätigkeit der Menschen gepaart mit Sorglosigkeit und teilweise auch absoluter Verantwortungslosigkeit zu einem Ansteigen der Infektionszahlen führt. Angesichts der sich immer stärker ausbreitenden hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus wären Reisebeschränkungen anstatt Lockerungen aus medizinischer Sicht notwendig. Stattdessen würde die Reisebranche so tun als gebe es Corona nicht mehr. Das sei "grob fahrlässig", man wiederhole die Fehler des letzten Sommers 1:1.

(red / GRZ)