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T-28 Trojan der Flying Bulls abgestürzt - Pilot tot, Fluggast schwer verletzt

Das Wrack der Maschine - Foto: Policie České republiky

Die T-28 Trojan der Flying Bulls ist heute in Tschechien abgestürzt. Der Pilot kam ums Leben, die zweite an Bord befindliche Person wurde schwer verletzt in ein Prager Krankenhaus eingeliefert.

Die T-28 Trojan mit dem Kennzeichen OE-ESA hatte zusammen mit der P-51 Mustang, der B-25 und der P-38 Lightning der Flying Bulls an einer Flugshow in Polen teilgenommen. Die aus insgesamt vier Flugzeugen bestehende Formation befand sich auf dem Rückflug nach Salzburg, als sich das Unglück ereignete.

Zweiter Insasse schwer verletzt
Aus noch unbekannter Ursache stürzte die Maschine in Tschechien im Gemeindegebiet von Jitzkowitz (Tschechisch: Jickovice) ab und ging in Flammen auf. Der Pilot, Rainer Steinberger, kam bei dem Crash ums Leben. Die zweite an Bord befindliche Person, sie wurde laut tschechischen Angaben 1975 geboren, wurde mit schweren Verbrennungen mittels Rettungshubschrauber in das Universitätsklinikum Královské Vinohrady (auf Deutsch: Königliche Weinberge) nach Prag geflogen, wie die tschechische Polizei mitteilte.

Von der tschechischen Exekutive veröffentlichte Bilder von der Unglücksstelle zeigen, dass das Flugzeug bei dem Unfall völlig zerstört wurde. Die tschechischen Behörden haben das Gebiet großräumig abgesperrt. Zur Identität des Piloten machten bislang weder die tschechischen Behörden noch die Flying Bulls offizielle Angaben.

Die heute abgestürzte Unglücksmaschine - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Über die "Sierra Alpha"
Die verunglückte Trojan mit der Kennung OE-ESA wurde 1954 als T-28B gebaut. Als Antrieb diente ein 1.425 PS starker Sternmotor. Bis 1965 war das Flugzeug bei der US-Navy als Trainingsmaschine im Einsatz. Anschließend wurde sie an einen privaten Halter nach Texas verkauft und von diesem restauriert. Mitte der 1980er Jahre spürte der spätere Flying Bulls Chefpilot Sigi Angerer die Maschine in Oklahoma City auf. Nach zäher Verhandlung war die T-28B Trojan endlich erstanden.

Zur Vorbereitung des Seetransportes nach Europa musste Angerer die T-28B zunächst nach Kalifornien fliegen, wo sie, zerlegt und in einen 40-Fuß-Container verladen, auf dem Landweg nach Texas transpor­tiert wurde. Von dort aus gelangte sie dann per Schiff nach Hamburg.

Die Firma Jet Aviation in Basel übernahm die Aufgabe, die T-28B wieder zusammenzubauen. Noch mit amerikanischem Kennzeichen versehen, landete sie 1987 in Innsbruck und wurde erst anschließend in das österreichische Luftfahrzeug-Register eingetragen. Seit 2001 befand sie sich in Salzburg. Die legendäre Trojan war der Beginn und die Keimzelle der Sammlung flugfähiger historischer Flugzeuge. Gemeinsam mit den anderen Exponaten der Flying Bulls war die T-28B auf vielen großen Airshows in der Luft zu bewundern.

Seit Sommer 2016 erstrahlte die vormals blau lackierte T-28B in ganz neuem Glanz, nachdem sie in mühevoller Feinarbeit über mehrere Jahre von den Technikern der Flying Bulls vollständig restauriert wurde. Besonders charakteristisch waren die oliv-schwarze Lackierung und der Schriftzug „Navy“, welcher auf dem ehemaligen Militärflugzeug prangt.

(red)