Österreich

"Arbeitsbedingungen bei Ryanair erinnern an moderne Sklaverei"

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Massiv unter Druck gesetzt werden die Mitarbeiter der Ryanair Austria Laudamotion - wie berichtet - um mehr Umsätze beim Bordverkauf zu lukrieren. Die Gewerkschaft vida übt abermals massive Kritik an den Methoden des umstrittenen Billigfliegers.

Der Gewerkschaft wurde in diesem Zusammenhang nämlich ein weiteres Schreiben der LaudaMotion-Geschäftsführung an die Belegschaft zugespielt.Darin werden die Mitarbeiter im Rahmen des Bordverkaufs etwa an ihre animalischen Instinkte erinnert und zur Jagd nach Passagieren aufgerufen („Willst du eine Schaf oder ein Wolf sein?“).

Daniel Liebhart, Vorsitzender Fachbereich Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, zur Situation bei Lauda/Ryanair: „Wenn Michael O’Leary so mit seinen Beschäftigten kommunizieren lässt, dann erinnert das sehr an moderne Sklaverei und nicht an moderne Arbeitsbedingungen. Das wirft die Frage auf, ob O’Leary Vorsitzender einer Fluggesellschaft oder einer Jagdgesellschaft ist? Der Milliardär O’Leary lässt in seinem Unternehme ein Klima der Angst zu. Das treibt die Beschäftigten sogar so weit, die Waren aus dem Bordverkauf selbst zu kaufen, um ihre Jobs nicht zu verlieren. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind in erster Linie für die Sicherheit in der Kabine zuständig und nicht für die Jagd auf Passagiere beim Bordverkauf. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und die Wirtschaftskammer diesem Treiben einiger Marktteilnehmer einen Riegel vorschieben und ihren Kuschelkurs gegenüber milliardenschweren Konzernen beenden. Ihren Ankündigungen, Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping in der Luftfahrt setzen zu wollen, muss die Regierung im Sinne der Beschäftigten jetzt endlich Taten folgen lassen, weil im Luftfahrtgeschäft die Beschäftigten die Leidtragen sind und nicht Milliardäre wie O’Leary.“

(red / Gewerkschaft vida)