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Corona: Tourismus ist Pandemietreiber

Die 3G-Regel bietet offenbar unzureichenden Schutz, die Infektionszahlen steigen durch die Reisetätigkeit vieler Menschen wieder massiv, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die Befürchtungen von Medizinern sind eingetreten. Die steigende Reiseaktivität der Menschen entpuppt sich als Treiber der Corona-Pandemie.

Während Impfweltmeister Israel die Corona-Schutzmaßnahmen verschärft und seine Bürger explizit augefordert hat, nicht unbedingt notwendige Auslandsreisen zu unterlassen, geht Österreich den gegenteiligen Weg. Trotz deutlich niedrigerer Durchimpfungsrate, der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Virus und Warnungen von Medizinern hat die Regierung nahezu alle Beschränkungen aufgehoben. Die Folge ist eine vermehrte Reisetätigkeit der Menschen - und damit - wie von vielen Ärzten vorhergesagt - eine massive Steigerung bei den Neuinfektionen. Das beliebte Urlaubsland Portugal hat deshalb bereits wieder teilweise nächtliche Ausgangssperren erlassen.

Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, kurz AGES, sei in Österreich bereits ein Viertel aller Neuinfektionen auf die gestiegene Reisetätigkeit der Menschen zurückzuführen. Nicht nur, dass im Urlaubsland häufig alle Hemmungen fallen, schon bei der Reise in den Urlaub werden elementare Schutzmaßnahmen nicht eingehalten. Lange Schlangen ohne Sicherheitsabstand an den Check-In-Schalter, halbherzig nur über dem Mund getragene Masken sind Alltag auf Europas Flughäfen. Die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen.

Dazu kommt, dass nur eine Vollimmunisierung einen Schutz gegen die hochinfektiöse Delta-Variante bietet. Doch selbst wenn man dank Schutzimpfung nur einen leichten Verlauf hat, bestehe das Risiko der Long Covid Problematik.

Manche Mediziner warnen, dass es angesichts dieser Situation zur Notwendigkeit eines neuerlichen Lockdowns im September oder Oktober kommen könnte.

(red)