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Do 328 soll mit Wasserstoff fliegen

Eine Do 328, Symbolbild - Foto: Lukas Kinneswenger

H2FLY, ein deutsches Start-up, das Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme für Flugzeuge entwickelt, und die Deutsche Aircraft, ein neuer deutscher Flugzeughersteller, der den Klimawandel in den Mittelpunkt seiner Design-Philosophie stellt, haben heute eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam an der Erforschung und Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie für kommerzielle Regionalflugzeuge zu arbeiten.

Im Rahmen der Partnerschaft rüsten die beiden Luftfahrtunternehmen ein Flugzeug vom Typ Dornier 328 für den wasserstoff-elektrischen Passagierflug um. Das Demonstrationsflugzeug soll im Jahr 2025 erstmals abheben. Das Programm soll das Potenzial von Wasserstoff für einen klimaneutralen Regionalflugverkehr mit bis zu 40 Sitzen unter Beweis stellen und gleichzeitig die deutsche Führungsrolle in diesem wichtigen Bereich unterstreichen.

Hervorgegangen aus einer Partnerschaft zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Universität Ulm, hat H2FLY den innovativen Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen in der Luftfahrt demonstriert. Das viersitzige, wasserstoff-elektrisch angetriebene Testflugzeug „HY4" hat in mehreren Flugkampagnen und mit über 70 Starts erfolgreich die Anwendbarkeit dieser Technologie in der Luftfahrt bewiesen. Mit seiner Reichweite von bis zu 750 km kann insbesondere der Markt für Regionalflüge erschlossen werden.

Die heutige Absichtserklärung markiert den nächsten Schritt auf dem Weg zu klimaneutralen Regionalflügen. Die Teams planen, das Demonstrationsflugzeug mit einem Wasserstoffsystem mit einer Leistung von 1,5 MW auszustatten, das bisher leistungsstärkste wasserstoffelektrisch angetriebene Flugzeug.

Im Rahmen des Projekts arbeiten die Unternehmen gemeinsam an der Integration des Energiesystems in das Flugzeug und an der Definition der technischen Spezifikation sowie den Zulassungsanforderungen für Brennstoffzellensysteme in der Großflugzeugklasse der EASA ("CS25"). Des Weiteren ergänzt das Projekt die Luftfahrtstrategie der Bundesregierung.

Prof. Dr. Josef Kallo, Mitbegründer und CEO von H2FLY, kommentierte die Ankündigung wie folgt: „Das Fliegen bedeutet eine unglaublich wichtige Chance für die Menschheit – heute leider auf Kosten unseres Planeten. Die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie bietet uns die Möglichkeit, dass Regionalflüge vollständig CO2- und Stickoxid-freiwerden – und diese Technologie ist bereits heute verfügbar.

In den letzten 16 Jahren haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Technologie an kleineren Flugzeugen nachzuweisen und haben dabei auf der Grundlage von sechs Antriebsgenerationen Rekordflüge absolviert. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der Deutschen Aircraft die nächste Entwicklungsstufe zu zünden und unser Engagement auf Regionalflugzeuge auszuweiten."

Martin Nüßeler, CTO der Deutschen Aircraft, meinte dazu: „Die Deutsche Aircraft ist überzeugt davon, dass die höhere Antriebseffizienz von Propellerflugzeugen ausschlagegebend für den Wandel bei der Antriebstechnologie von Flugzeugen ist und in Zukunft noch mehr Treibstoff einsparen und Emissionen vermeiden wird. Die Kombination dieser Antriebsart mit einer langfristig CO2-freien Energiequelle ist der Schlüssel zum klimaneutralen Luftverkehr.

Wir freuen uns auf Partnerschaften mit Firmen, die nicht nur unsere Leidenschaft für die Umwelt teilen, sondern auch die technische Expertise haben, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit klimaoptimierter Luftfahrt zu gewährleisten. Wir sind überzeugt, dass uns die Zusammenarbeit mit H2FLY auf dem Weg zur Anwendung von Wasserstoffbrennstoffzellen in Großflugzeugen weiterbringen wird."

Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG): „Der Transformationsprozess der Luftfahrt hin zu einem klimaschonenden Luftverkehr nimmt jetzt konkret Fahrt auf. Diese Partnerschaft vereint Pioniergeist und wissenschaftliche Weltspitze mit jahrzehntelanger Erfahrung im Flugzeugbau. Wir sind überzeugt, dass dies ein Meilenstein auf dem Weg zu emissionsfreien Flugzeugen ist. Wir als Flughafen sind auf diesem Weg als Enabler gefragt. Als fairport wollen wir beim Thema Nachhaltigkeit weiter Vorreiter sein", so Schoefer.

Thomas Jarzombek MdB, der Koordinator der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, meinte zu dem Projekt: „Ab 2035 muss hybrid-elektrisches Fliegen der neue Standard in Deutschland sein. Ich freue mich über die vereinbarte Technologiekooperation für eine nachhaltige Luftfahrt made in Germany. Die Bundesregierung wird diesen Weg der Innovation mit ihrem F&E-Förderprogramm weiter unterstützen, um die Vision eines emissionsfreien Flugzeugs Realität werden zu lassen."

(red / STR)