Corona hat die Welt weiter fest im Griff. Und während häufig intellektuell minderbegabte Coronaschwurbler krude Verschwörungstheorien verbreiten oder mit hanebüchenen medizinisch nicht belegbaren Aussagen gegen sinnvolle Schutzmaßnahmen sowie die Impfung hetzen und damit andere, zumeist eher ebenfalls einfach gestrickte, Menschen verunsichern, füllen sich die Intensivstationen der Krankenhäuser wieder. Vor diesem dramatischen medizinischem Hintergrund stand die Abhaltung des Slovak International Air Fest (voriges Jahr fiel es bekanntlich der Pandemie zum Opfer) - kurz SIAF - auch heuer bis zuletzt auf der Kippe.
Doch die Veranstalter hatten ein ausgeklügeltes Schutzkonzept erarbeitet, um die Show im sicheren Rahmen abhalten zu können. Weil der Flughafen Sliac, traditionelle Heimstätte der SIAF, saniert wird, wurde die Veranstaltung heuer auf der Air Base Malacky-Kuchyňa, nahe der Stadt Malatzka (Slowakisch: Malacky) abgehalten.
"Ich danke allen Partnern, vor allem aber dem slowakischen Verteidigungsministerium, dass die SIAF stattfinden konnte."
SIAF-Direktor Hubert Štoksa
Streng kontrollierte 3G-Regel
Der Ticketverkauf fand ausschließlich vorab online statt, jeder Besucher wurde registriert. Das Veranstaltungsgelände selbst war in zwei Zonen gegliedert: eine 3G-Zone (Geimpft, Genesen, Getestet) und eine Zone ausschließlich für gegen das Coronavirus geimpfte Besucher. Ein Wechseln zwischen den beiden Zonen war nicht möglich, sie waren physisch durch einen Zaun getrennt. Auch beim Static Display wurden die Besucher der beiden Zonen durch eine geschickte Wegführung voneinander getrennt. Beim Einlass wurde der 3G-Status jedes Besuchers ausnahmslos - anders als vielerorts in Österreich - streng kontrolliert.
35.000 Besucher
Am gesamten Wochenende besuchten laut slowakischen Angaben 35.000 Menschen das Veranstaltungsgelände, davon 26.000 im ausschließlich für Geimpfte reservierten Bereich. Dazu kamen noch Tausende Schaulustige, die sich in den Feldern außerhalb der Air Base platziert hatten und das aviatische Spektakel mitverfolgten. Insgesamt kann also von 40.000 bis 45.000 "Airshowbesuchern" ausgegangen werden Rund 100 Medienvertreter aus dem In- und Ausland waren ebenfalls akkreditiert und vor ort. Die Verkehrsregelung durch die slowakische Polizei war ausgesprochen professionell, wodurch ein Verkehrschaos trotz des großen Andrangs vermieden werden konnte.
Verkleinertes Programm
Im Vergleich zu den Vorjahren war das Rahmenprogramm heuer nicht besonders umfangreich. So gab es kaum Verkaufsstände mit T-Shirts oder Souvenirs, auch Attraktionen für Kinder waren nicht vorhanden - ein Tribut an die Herausforderungen der Corona-Krise.
Das Flugprogramm konnte sich trotz pandemiebedingten Abstrichen sehen lassen: Von der Mil Mi-24 über die MiG 15 und den Eurofighter bis hin zur Hawker Hurricane konnte eine breite Palette an Fluggerät in der Luft bestaunt werden. Höhepunkt der Show war an beiden Tagen jedoch zweifelsohne das Display der Frecce Tricolori, die trotz des tragischen Flugtagunglücks von Ramstein 1988 zu den weltbesten Kunstflugstaffeln der Welt zählt. An beiden Tagen zusammen gab es insgesamt 95 Flugzeuge in der Luft sowie 44 im Rahmen des Static Display am Boden zu bestaunen.
Fazit
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist es dem SIAF-Team wieder einmal gelungen, eine fulminante Airshow auf die Beine zu stellen, die für die gesamte Region zu einem wahren Volksfest wurde. Man darf sich daher schon jetzt auf die SIAF im kommenden Jahr freuen und gespannt auf das Programm sein.
Text: P. Huber, mit Bildbeiträgen von M. Dobrozemsky, P. Hollos, P. Huber, T. Ranner sowie weiteren Fotografen der Austrian Wings Media Crew