- Im Zeitraum Januar bis September lag die Verkehrsleistung im Passagierverkehr weltweit rund 62 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Den deutschen Flughäfen und den Fluggesellschaften fehlten im Berichtszeitraum nach wie vor 74 Prozent der Passagiere – betrachtet man allein das 3. Quartal lag das Minus bei nun noch 55 bzw. 56 Prozent (deutsche Fluggesellschaften).
- Nachdem im 1. und 2. Quartal über 68 Prozent der Umsätze fehlten, konnte im 3. Quartal der Rückgang der Umsätze auf -49 Prozent begrenzt werden, während die Ticketpreise in allen Verkehrssegmenten angestiegen sind.
- Die Krise im Passagierluftverkehr ist damit weltweit ebenso wie in Deutschland noch nicht überwunden, aber der Trend einer leichten Erholung ist deutlich erkennbar.
- Bis auf die asiatischen Fluggesellschaften zeigen im Frachtverkehr die Fluggesellschaften in allen Regionen einen stabilen Wachstumskurs.
Drittes Quartal 2021
- Verkehrsentwicklung weltweit
Das 3. Quartal 2021 ist weltweit betrachtet und auch mit Blick auf Deutschland durch eine leichte Erholung des Luftverkehrs gekennzeichnet, wenn auch die Krise im Passagierverkehr nicht vorbei ist. Im Zeitraum Januar bis September lag die Verkehrsleistung im Passagierverkehr weltweit rund 62 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Während der Einbruch in Nordamerika aufgrund der großen – nicht durch Reisebeschränkungen limitierten – Inlandsmärkte nicht ganz so enorm ausfiel, zeigte sich in Europa, Nahost und Asien ein Rückgang von kumulativ über 65 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Der Frachtverkehr zeigt hingegen einen stabilen Wachstumskurs, der auf die Dynamik des weltweiten Handels aber auch auf die Probleme im Seeverkehr zurückzuführen ist. - Verkehrsentwicklung in Deutschland
Den deutschen Flughäfen und den deutschen Fluggesellschaften fehlen nach wie vor 74 Prozent der Passagiere, das 3. Quartal zeigt aber eine Erholung: Hier beträgt der Rückgang zu 2019 nun 55 bzw. 56 Prozent (deutsche Fluggesellschaften). Die Auslastung erreicht in der Krise noch nicht wieder das Niveau von 2019 und liegt im 3. Quartal 16 Prozentpunkte unterhalb der Auslastung von 2019.
- Umsatz- und Mitarbeiterzahlen
Entsprechend der Verkehrsentwicklung entwickeln sich die Umsätze: Nachdem im 1. und 2. Quartal über 68 Prozent der Umsätze fehlten, konnte im 3. Quartal der Rückgang der Umsätze auf -49 Prozent begrenzt werden. Auch dieser Rückgang zeigt, wie groß immer noch das Ausmaß der Pandemiekrise für den Luftverkehr ist. Die Unternehmen reagieren nach wie vor auf diesen Umsatzrückgang mit einer Begrenzung von Kapazitäten und strikten Kosteneinsparungen. Am Ende des 3. Quartals sank die Anzahl der Beschäftigten um 12 Prozent gegenüber 2019. Aufgrund der Verkehrsentwicklung im Sommer 2021 kann man vorsichtig optimistisch sein, dass sich der Abbau von Arbeitsplätzen nicht weiter fortsetzt, zumal sich zunehmend auf den Flughäfen das Fehlen von geschultem Personal operativ störend bemerkbar macht.
- Entwicklung der Ticketpreise
Die Preise zeigen in allen Verkehrssegmenten eine steigende Tendenz. Dies betrifft insbesondere den Deutschland- und den Europa-Verkehr. - Ausblick
Für die nächsten drei Monate (November 2021 – Januar 2022) ist im Augenblick ein Sitzplatzangebot an den deutschen Flughäfen im Umfang von 66 Prozent des Vorkrisenniveaus veröffentlicht. Dies setzt den Trend der Monate September und Oktober fort. Auch setzt sich der Trend fort, dass v.a. das Europa-Angebot nachgefragt wird: In diesem Verkehrssegment werden mittlerweile 70 Prozent des Niveaus von 2019/2020 erreicht. Insbesondere der innerdeutsche Verkehr entwickelt sich hingegen schwächer – auch dies setzt einen Trend aus dem Sommer fort. Hierfür sind mehrere Gründe zu nennen:
- Vermeidung von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Distanzen, die auch mit dem PKW zurückzulegen sind.
- Die Geschäftsreisenden bedienen sich weiterhin digitaler Kommunikationsformen.
- Wichtige Veranstaltungen, Messen und Kongresse werden noch nicht in physischer Form abgehalten.
- Der neue Flughafen Berlin hat mit seiner geografischen Lage für einige Relationen (insbesondere Berlin > NRW, München oder Frankfurt) die Bahn relativ attraktiver gemacht.
- Ein Wettbewerber hatte den Markt zwischenzeitlich verlassen, steigt aber nun auf einer Strecke wieder ein (Berlin – Köln).