„Der Luftfahrtmarkt erholt sich zunehmend. Wir haben den angepeilten operativen Turnaround geschafft. Dazu kamen uns vor allem unsere Flexibilität für neue Marktgegebenheiten, unser konsequentes Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm und das vorbildliche Engagement unserer FACC-Crew zugute“, berichtet Robert Machtlinger, CEO der FACC AG. „Eine Reihe wichtiger Großprojekte, die wir uns in den vergangenen Wochen sichern konnten, erhöht die Marktanteile der FACC im Kerngeschäft“, so Machtlinger.
Der Umsatz im dritten Quartal (1. Juli – 30. September) betrug 118,1 Mio. EUR und hat sich mit einer Steigerung um 16,3 % zur Vergleichsperiode im Vorjahr positiv entwickelt. Die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2021 beliefen sich auf 358,3 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2020: 398,5 Mio. EUR). Bei den Vorjahresumsätzen der ersten neun Monate 2020 sind besonders die Umsatzerlöse aus dem ersten Quartal 2020 zu berücksichtigen. Diese lagen bei 195,4 Mio. EUR und eignen sich nur bedingt als Referenzwert, da das erste Quartal 2020 noch nicht von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt war. Die Umsätze in den Sommermonaten Juli und August 2021 waren wie erwartet saisonbedingt niedriger, ehe ein starker September 2021 für einen letztlich soliden Quartalsumsatz sorgte.
Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten neun Monaten 2021 2,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2020: -53,0 Mio. EUR). Die von FACC implementierten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen zeigen Wirkung: Einerseits konnte der Konzern dadurch die Nettoverschuldung im dritten Quartal mit 213,4 Mio. EUR per 30.09.2021 weiter reduzieren. Andererseits wurde damit aber auch die wichtige Basis für eine nachhaltige Performance-Verbesserung bei künftig wieder stärker steigenden Umsätzen gelegt.
Neue Projekte für nachhaltiges Wachstum
FACC konnte trotz des herausfordernden Marktumfeldes ihre starke Position in der internationalen Luftfahrtindustrie ausbauen und ihre Rolle als Turnkey-Partner mit neuen Aufträgen untermauern. So erweiterte FACC mit der Beauftragung zur Fertigung der Leitwerkskomponenten für die A220-Familie die langjährige Partnerschaft mit Airbus. Der Auftrag ist ein wegweisendes Großprojekt, das wichtige Impulse für FACC, aber auch die Region bringen wird. „Wir können und werden unser ausgeprägtes Know-how im Segment Aerostructures einsetzen, damit gemäß unserer Strategie vermehrt in den Bereich der Primärstrukturen einsteigen und unsere Marktposition als oberösterreichischer Leitbetrieb nachhaltig stärken“, untermauert Machtlinger.
Markterholung schafft Arbeitsplätze bei FACC
Die Reisetätigkeit und damit die Erholung des Luftfahrtmarkts nimmt Schritt für Schritt zu. Die Öffnung der USA ab 8. November ist für die Branche im Bereich der Langstreckenflüge ein wichtiger Treiber und Stabilisierungsmotor. Vor allem aber steigt die Nachfrage an neuen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen bereits im vierten Quartal weiter an. Als Folge entwickeln sich die Bauraten der wichtigsten FACC-Plattform, der A320-Familie, derzeit wie von Airbus angekündigt sehr erfreulich. Diese Faktoren gemeinsam mit dem Serienstart der Neuprojekte und das in der Konzernstrategie angepeilte Erschließen neuer Geschäftsbereiche waren der Startschuss für eine Recruiting-Kampagne, im Zuge derer FACC ihre Belegschaft in den nächsten Monaten um rund 100 MitarbeiterInnen verstärken wird.
Ausblick
Das bisherige operative Geschäftsjahr verlief entsprechend den Planungen des FACC Managements. Widererwarten sind einige Gerichtsurteile gegen die FACC getroffen worden. Daraus ergibt sich, dass die FACC in diesem Geschäftsjahr eine Einmalbelastung von ca. 30 Mio. EUR wird hinnehmen müssen. Das operative Ergebnis der FACC verläuft dagegen weiterhin ohne Abweichungen zum Plan. Insofern bleiben die Erwartungen für den Konzernjahresumsatz für das Gesamtjahr 2021 unverändert bei rund 500 Mio. EUR. Das leicht positive operative EBIT im einstelligen Millionenbereich wird durch die Einmaleffekte belastet. Maßnahmen wie die Inbetriebnahme des neuen Werkes in Kroatien mit einer Ergebnisverbesserung in der Division Cabin Interiors, die Fortführung der vertikalen Integration von strategischen Bauteilen und Materialien, ein weiterer Abbau des Inventars sowie die Realisierung eines Reverse Factoring-Programms stehen im vierten Quartal bei FACC im Fokus.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet das FACC Management auf Basis der heute bekannten geplanten Kundenabrufe ein leichtes Umsatzwachstum im Bereich von 5%. Das EBIT soll mit dem Umsatz proportional steigen und im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen. FACC geht unverändert von einem Erreichen der Vorkrisenumsätze im Jahr 2024 - spätestens 2025 - aus. „Es wird noch dauern, bis das globale Flugaufkommen wieder Höhen wie 2019 erreichen wird. Doch die Luftfahrtbranche befindet sich auf einem stabilen, guten Weg und diesen werden auch wir zukunftsorientiert gehen. Unsere Strategie 2030, in deren Fokus Wachstum durch Innovation, Forschung sowie das Erarbeiten neuer Lösungen und Materialien stehen, ist dabei unsere ständige Begleiterin“, so Machtlinger abschließend.
(red / FACC)