CO2-neutrales Fliegen ist schon heute möglich, jedenfalls laut einer Pressemitteilung der Lufthansa. Die Lufthansa Group verfolgt einen ambitionierten Weg für eine klimafreundlichere Luftfahrt und bietet seit Frühjahr 2021 neben Privatreisenden auch Unternehmen die Möglichkeit, für ihre Flüge nachhaltige Flugkraftstoff einzusetzen. Stetig mehr Firmenkunden der Lufthansa Group interessieren sich für diese klimafreundliche Form der Geschäftsreise oder Frachtbeförderung, heißt es bei der Lufthansa. Nach der Versicherungsgesellschaft AXA Deutschland, den Logistikdienstleistern DB Schenker sowie Kühne+Nagel hat sich mit Kearney jetzt auch die erste international tätige Unternehmensberatung dazu entschieden, umfassend in nachhaltige Flugkraftstoffe zu investieren. So nutzt Kearney ab sofort das „Compensaid Corporate Programm“ der Lufthansa Group, um einen Großteil ihrer Geschäftsflüge CO2-neutral zu gestalten.
„Als Europas größte Abnehmerin von nachhaltigem Flugkraftstoff ermöglichen wir schon heute CO2-neutrales Fliegen. Bei unseren Firmenkunden spüren wir zunehmendes Interesse, diese echte Alternative zu fossilem Flugtreibstoff zu nutzen. Jedes Unternehmen, das bereits heute in Sustainable Aviation Fuel investiert, beflügelt den Markthochlauf von nachhaltigem Flugkraftstoff und leistet so einen wichtigen Beitrag auf dem Weg hin zu einem CO2-neutralen Luftverkehr“, sagt Christina Foerster, Vorständin Customer, IT & Corporate Responsibility der Lufthansa Group.
Lufthansa Group investiert weiter in nachhaltigen Flugkraftstoff
Vor wenigen Tagen hat sich die Lufthansa Group nachhaltiges Kerosin für eine Viertelmilliarde US-Dollar gesichert, um die in den kommenden Jahren absehbar steigende Nachfrage bedienen zu können. Es ist die bisher größte reine Nachhaltigkeitsinvestition in der Geschichte der Lufthansa Group.
Nachhaltiger Flugkraftstoff, sogenanntes Sustainable Aviation Fuel (SAF), wird derzeit hauptsächlich aus biogenen Reststoffen, beispielsweise aus gebrauchten Speiseölen, hergestellt. Damit kann der neue Flugtreibstoff perspektivisch eine nahezu CO2-neutrale Luftfahrt ermöglichen. Die Lufthansa Group beteiligt sich seit vielen Jahren an der Erforschung von SAF und hat ein umfangreiches Netzwerk von Partnerschaften aufgebaut. Das Unternehmen ist bereits heute größter Abnehmer von SAF in Europa, Pilotkunde des weltweit ersten industriell hergestellten Power-to-Liquid-Kraftstoffes und hat den Anspruch, auch beim Einsatz von nachhaltigem Kerosin unter den weltweit führenden Airline-Gruppen zu sein.
Aktuell ist nur sehr wenig SAF auf dem globalen Markt verfügbar und es ist deutlich teurer als herkömmliches Kerosin. Die Lufthansa Group setzt sich daher in verschiedenen Projekten dafür ein, die Entwicklung und Verfügbarkeit von SAF – auch insbesondere solches, das aus regenerativer elektrischer Energie produziert wird – voranzutreiben. Neben dem Einsatz von effizienteren Flugzeugen der neuesten Generation sind nachhaltige Flugkraftstoffe der wirksamste Hebel auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Luftfahrtindustrie.
Lufthansa Group schließt sich Initiative SBTi an
Die Lufthansa Group hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt eine Halbierung der Netto-CO₂-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 sowie eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an. Um diese Netto-Ziele weiter zu konkretisieren, hat sie sich der sogenannten „Science Based Target Initiative“ (SBTi) angeschlossen, um ihren CO2-Reduktionspfad mit dem Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen in Einklang zu bringen. Auf Basis wissenschaftlicher Berechnungen werden CO2-Emissionen mit Hilfe von Flottenerneuerung und -optimierung, verbesserter operativer Effizienz sowie dem Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen kontinuierlich reduziert. Die offizielle Validierung erfolgt im Jahr 2022.
(red / LH)