Österreich

AUA setzt verstärkt auf nachhaltigen Kraftstoff

Ein E-195 von AUA wird betankt, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

OMV und Austrian Airlines realisieren erstmals die Herstellung und Betankung von regionalem, nachhaltigem Flugzeugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel „SAF“) in Österreich. Für das kommende Jahr 2022 wurde die Produktion und Betankung von SAF im Umfang von 1.500 Tonnen vereinbart, teilte die rot-weiß-rote Traditionsfluglinie in einer Aussendung mit.

In der OMV Raffinerie Schwechat wird SAF durch die Mitverarbeitung von österreichischem Altspeiseöl im Produktionsprozess hergestellt. Somit wird die gesamte Produktionskette so regional wie möglich gehalten und Transportwege auf ein Minimum gekürzt. Im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin bewirkt SAF eine CO2-Reduktion von mehr als 80% über den gesamten Lebenszyklus. Ein entscheidender technischer Vorteil des nachhaltigen Flugzeugtreibstoffes ist, dass für Lagerung und Betankung die bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Durch die direkte Pipeline-Verbindung zum Flughafen Schwechat wird SAF zur Betankung von AUA-Maschinen ab Anfang März 2022 an den Flughafen Wien geliefert.

Mit der Betankung von 1.500 Tonnen SAF durch Austrian Airlines werden etwa 3.750 Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht dem CO2-Ausstoß von 333 Wien-London-Flügen mit einem typischen Kurz- bis Mittelstreckenflugzeug der AUA (Airbus A320). Die Mehrkosten für den nachhaltigen Flugtreibstoff werden mit der Unterstützung umweltbewusster Passagiere finanziert. Über die Plattform Compensaid können alle Austrian Airlines Kundinnen und Kunden Flüge mit SAF unterstützen und so ihren Teil zu nachhaltigerem Luftverkehr beitragen, heißt es in der Aussendung. Kritiker vergleichen dieses System allerdings mit dem Ablasshandel der katholischen Kirche im Mittelalter und sehen darin eine reine Geldbeschaffungsaktion.

Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor OMV Aktiengesellschaft: „Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe sind eine Schlüsseltechnologie für eine CO2-ärmere Luftfahrtindustrie. Sie stellen ein bereits heute verfügbares, einfach zu handhabendes Mittel zur Emissionsreduktion dar und entsprechen in Qualität und Leistung herkömmlichem Treibstoff. Wir nehmen unsere Verantwortung im Rahmen der Energiewende sehr ernst und werden in Zukunft weiterhin daran arbeiten die CO2-Intensität unseres Portfolios zu senken.“

Alexis von Hoensbroech, CEO Austrian Airlines: „Der Luftverkehr muss klimafreundlich werden und nachhaltige Treibstoffe sind der Schlüssel dazu. Wir sind stolz darauf, als erste österreichische Airline solche Treibstoffe im Routinebetrieb einzusetzen. Das schützt nicht nur das Klima, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort Österreich. Ich freue mich, dass wir mit unserem Partner OMV hier einen ersten Schritt gehen können. Nun gilt es gemeinsam mit der Politik eine Standortinitiative auf den Weg zu bringen, damit wir die von der EU geforderten Beimischungsmengen ab 2025 erfüllen und hoffentlich auch deutlich übererfüllen können.“

Die Luftfahrtindustrie arbeitet intensiv daran, den Kerosinverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Lufthansa Group hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Netto- CO2-Emissionen mit 2030 zu halbieren und ab 2050 CO2-neutral zu wirtschaften. Basierend auf den strategischen Aussichten für die Luftfahrtindustrie betrachtet die OMV Sustainable Aviation Fuels (SAF) als eine wichtige Ergänzung ihres zukünftigen Angebots an Flugzeugtreibstoff zusätzlich zu konventionellem Kerosin. Die OMV hat sich zur Reduktion ihres CO2-Fußabdruckes verpflichtet und unterstützt Kunden, ihren durch das Angebot nachhaltigerer OMV-Produkte zu reduzieren.

(red / OS)