Reportagen, Videobeiträge

Mit Video: AN-225 erneut am Flughafen Linz

Die Besatzung geht an Bord - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Monaten landete die weltweit einzigartige AN-225 am Flughafen Linz Hörsching. Austrian Wings war dabei. Mit Bildbeiträgen von P. Huber, T. Ranner und A. Ranner.

Bereits im Oktober dieses Jahres hatte die Antonov AN-225 den Flughafen Linz besucht, um Güter im Kampf gegen die Coronapandemie anzuliefern. Jetzt, keine zwei Monate später, war es erneut soweit. Die Maschine landete in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Flughafen Linz Hörsching. Auch dieses Mal wurde Material zur Bekämpfung der Pandemie geliefert. Nach knapp 14 Stunden hob der mächtige Sechsstrahler am 8. Dezember gegen 14 Uhr wieder ab. Trotz Lockdown ließen sich zahlreiche Schaulustige (unvernünftigerweise ohne Sicherheitsabstand und der Großteil auch ohne Masken, dicht an dicht am Zaun stehend) das Spektakel nicht entgegen. Der Flughafen Linz ermöglichte kostenloses Parken - daran könnten sich andere Flughäfen ein Beispiel nehmen ...

Impressionen vom Besuch der AN-225 am 8. Dezember - Video: Austrian Wings Media Crew

Über die AN-225

Der Erstflug war am 21. Dezember 1988, danach war die Antonov AN-225 des ukrainischen (früher sowjetischen) Herstellers O.K. Antonov im Jahr 1989 erstmals im Westen in Paris bei einer Airshow zu sehen, bis 1994 war sie bei derartigen Veranstaltungen in Moskau und Singapur zu Gast. Im April 1994 wurde das Flugzeug nach der Einstellung des Buran-Raumfahrt-Programms zunächst außer Dienst gestellt. Nachdem in der Ukraine und den anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion viele Betriebe privatisiert wurden, wurde die AN-225 im Jahr 2001 reaktiviert. Nach allen Zulassungsprüfungen erfolgte ab Dezember 2001 wieder der Einsatz im regulären Flugbetrieb. Davor kam sie im Juni 2001 wieder zu einer Airshow in Paris. Aktuell wird das Flugzeug weltweit als Transportmittel für besondere Aufgaben von der ukrainischen Antonov Airlines betrieben.

(Mindest-)Besatzung: 7, davon 6 im Cockpit: 2 Piloten, 2 Flugingenieure, 1 Navigator, 1 Funker, 1 Lademeister/Projektmanager
Länge: 84 m
Flügelspannweite: 88,4 m
Spannweite Heckleitwerk: 32,65 m
Tragflügelfläche: 905 m²
Flügelstreckung: 8,63
Tragflächenbelastung minimal (Leermasse): 193 kg/m²
Tragflächenbelastung maximal (max. Startmasse): 663 kg/m²
Höhe: 18,1 m
Höchstgeschwindigkeit: 850 km/h
Maximale Reiseflughöhe: 11.000 m
Reichweite ohne Zuladung: 15.400 km
Reichweite mit 200 Tonnen Zuladung: 4.500 km
Reichweite mit maximaler Zuladung: 2.500 km
Startweg mit maximaler Zuladung: 3.500 m
Triebwerke: 6 Mantelstromtriebwerke ZMKB Lotarjow D-18T mit je 229,85 kN Schub

Frachtraum:
Länge: 43,3 m
Breite: 6,4 m
Höhe: 4,4 m
Frachtraumvolumen: 1220 m³
Leermasse: rund 175 Tonnen
Maximale Startmasse: rund 640 t
Maximale Zuladung intern: 345 t
Maximale Zuladung extern: 110 t

Fotoimpressionen

(da die Aufnahmen von verschiedenen Fotografen stammen, sind sie nicht in chronologischer Reihenfolge - wir bitten um Verständnis)

Das Bugfahrwerk, daneben ein Koffer eines Besatzungsmitgliedes.
Detailaufnahme des Cockpits.
Sicherheitsabstand und Masken? In vielen Fällen leider Fehlanzeige. Aber im (Bundes-)Land in dem die gefährlichen MFG-Coronaschwurbler sogar in den Landtag eingezogen sind, kann ein solches Verhalten leider kaum verwundern ...
Ein Team von Aviation Media hatte die Ecureuil der "HubschraubAir" angemietet, um Air2Air-Aufnahmen der Antonov beim Start zu machen.
Eigentlich herrscht am Vorfeld Rauchverbot. Das gilt aber nicht für die mächtige AN-225, deren Triebwerke beim Startup ordentlich qualmten ...
Ein Helikopter der Flugpolizei (Police Golf) beobachtete das Geschehen rund um den Airport aus der Luft.
Smoking allowed!

Text: P. Huber