ANA feiert trotz schwieriger Zeiten: Vor zehn Jahren setzte das Unternehmen erstmals den von Boeing komplett neu entwickelten Flugzeugtyp Boeing 787 („Dreamliner“) auf der interkontinentalen Langstrecke ein – mit der Flugverbindung zwischen Frankfurt und Tokio/Haneda.
Der Flug war damals in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: So war die zusätzliche tägliche Flugverbindung Frankfurt – Tokio die erste Verbindung ab Deutschland in den stadtnahen Flughafen Haneda. Er war – im Gegensatz zu dem viel weiter entfernt gelegenen Airport Narita – jahrzehntelang ausschließlich innerjapanischen Flugverbindungen vorbehalten. Von Haneda aus erreicht man auf verschiedenen Bahnlinien oder mit einer kurzen Autofahrt innerhalb von wenigen Minuten das Zentrum der Metropole. Weil er im Süden der Stadt liegt, versorgt er den größten Ballungsraum weltweit optimal mit Flugangeboten.
Auch während der Corona-Pandemie, die dramatische Auswirkungen auf die globale Luftfahrtbranche hat und während der sich Japan ganz besonders schützt, bleibt die Flugverbindung zwischen Frankfurt und Tokio mit ihrem dichten Zubringernetz innerhalb der Star Alliance und einem Joint Venture mit Lufthansa eine der wichtigsten Routen zwischen Europa und Asien. Sie wurde während der Pandemie durchgängig beflogen. ANA bedient die Strecke bereits wieder täglich und bietet sie an einigen Tagen in der Woche sogar wieder zweimal pro Tag an – mit der Boeing 787.
Das Flugzeug ist laut Angaben der Airline "das perfekte Fluggerät" für diese Strecke in dieser Situation: Es ist kleiner als die Boeing 777, erlaubt aber durch die effiziente Konstruktion mit einer Treibstoffersparnis von mehr als 20 Prozent gegenüber anderen Flugzeugtypen gleicher Größe einen sehr effektiven Einsatz bei größtmöglicher Flexibilität. Durch den hohen Anteil an Geschäftsreisenden in Richtung Tokio hat die Boeing 787 der ANA eine große Zahl an Business Class Sitzplätzen, was ein sehr komfortables Reisen mit viel persönlichem Freiraum auf dem mehr als elfstündigen Flug erlaubt.
Vor zehn Jahren waren die „Dreamliner“ noch rar auf der Welt: Zwar hatte die größte Fluggesellschaft Japans als Erstkunde bereits einige der Flugzeuge im Einsatz und schon ihre ersten 100.000 Passagiere überwiegend innerhalb Japans mit diesem revolutionären Jet befördert. Aber zur täglichen Bedienung der Strecke Frankfurt – Tokio/Haneda, für die man zwei Jets braucht, fehlte zum Beispiel noch das zweite Flugzeug in Interkontinentalausstattung. Entsprechend wurde die Ankunft der ersten Boeing 787, die Europa zukünftig mit einer Linienverbindung bediente, am Frankfurter Flughafen von zahlreichen Flugzeugfans, Spottern und Journalisten beobachtet.
In den vollen Genuss der Vorzüge der Boeing 787 kamen an diesem Tag allerdings nur die gebuchten Gäste, die auf der neuen Verbindung NH 204 nach Tokio aufbrachen: Die zu einem hohen Anteil aus modernen Verbundstoffen gefertigte Boeing 787 kann ihre konstruktionsbedingten Vorteile vor allem auf der Langstrecke ausspielen. Durch innovative Technologien wie zum Beispiel das Kabinenlicht, dessen Farbwechsel den Jetlag minimiert, ein natürlicherer Kabinendruck und eine höhere Luftfeuchtigkeit ermöglicht das Flugzeug ein vollkommen neuartiges und entspanntes Reiseerlebnis. Auch die Fenster sind wesentlich größer als bei herkömmlichen Flugzeugen. Der Jet verbraucht im Vergleich nicht nur 20 Prozent weniger Kerosin, sondern spart auch bei der Wartung bis zu 30 Prozent der Kosten.
(red / ANA)