Punktlandung

Flughafen Klagenfurt: Kärntens wichtiges Tor zur Welt

Visualisierung der Aviation City Klagenfurt - Grafik: Lilihill-Group

Im Dornröschenschlaf liegt der Flughafen Klagenfurt seit vielen Jahren. Doch unser langjähriger Autor Franz Zussner vertritt die Meinung, dass der Airport ein wichtiges Tor zur Welt für Kärnten ist. Hier finden Sie seinen persönlichen Kommentar.

Lange war es nicht nur pandemiebedingt still um den Flughafen Klagenfurt im Stadtteil Annabichl. Doch nun prescht Mehrheitseigentümer "Lilihill-Group" mit einem neuen Konzept vor, das einige Änderungen und Adaptierungen für die Zeit „danach“ bringen wird. Damit wurden nicht nur die beiden Minderheitseigentümer Land Kärnten und Stadt Klagenfurt überrascht, sondern auch die Öffentlichkeit und die Medien. Wie immer geht es ums Geld und dass die Lilihill-Group ihre Anteile gerne aufgestockt hätte, ist ein offenes Geheimnis. 

Der im August 2019 vorgestellte Masterplan 2025 bis 2030 wird an einigen Stellen verändert, und nicht nur dafür müssen einige Flächen rund um den Airport verkauft werden. Mit dem Erlös soll der Um- und Ausbau des Flughafens finanziert werden, berichtete die "Kleine Zeitung Kärnten" Anfang Dezember 2021. Dass der Bericht in der Kleinen Zeitung korrekt ist, bestätigte auf Nachfrage auch der Pressesprecher der Lilihill-Group in Klagenfurt. Rund um den Airport soll die sogenannte "Aviation-City" entstehen. Der Flughafen steht zwar  nach wie vor im Mittelpunkt, aber rundherum wird es viele interessante Betriebsansiedlungen geben. Am Standort der ehemaligen Hangars sollen ein Kongresscenter, ein Hotel sowie ein Rechenzentrum entstehen. An den übrigen Flächen werden  ein Logistikzentrum mit Anschluss an Autobahn und Eisenbahn, ein Technologiepark für die Forschung an "alternativen Antrieben", eine Anlage zur Gewinnung von "grünem Wasserstoff" deren Energie zur Gänze für den Eigenbedarf zur Verfügung stünde u.v.m. aus dem Boden gestampft.

Auch die größte Photovoltaikanlage Kärntens soll am Airport errichtet werden. In kürzester Zeit könnte der Airport daher CO2-neutral produzieren. Das bestehende Abfertigungsgebäude wird erweitert und modernisiert. Selbstverständlich ist auch ein Parkhaus mit Anbindung an das Terminal in Planung. Der Flugverkehr soll natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen. 500.000 Passagiere sollten ab 2025/25 möglich sein. Dazu kämpft Airline Marketing Manager Maximilian Wildt um jede Airline und er ist auf Nachfrage auch zuversichtlich, dass nach der Pandemie die eine oder andere Airline nachhaltig nach KLU kommen wird. Derzeit ist noch Vieles in Schwebe und die angefragten Fluglinien warten natürlich noch ab, wie sich die Pandemie entwickelt. All diese Maßnahmen sollten nicht als Einzelprojekte, sondern gleichzeitig entstehen und miteinander verzahnt werden betonen die Manager in KLU, damit die „Aviation-City“ Klagenfurt als Gesamtprojekt national und international beworben werden kann, berichtete exklusiv die Kleine Zeitung Kärnten.

Ich meine: Wann, wenn nicht jetzt, sollte an diesem, für Kärnten so wichtigem Tor zur Welt, etwas Zukunftsweisendes entstehen? Über viele Jahrzehnte bemühten sich viele Airport-Manager, dem Flughafen Leben und Verkehr einzuhauchen, aber trotz des vielen Geldes der Steuerzahler, Stichwort: "legale Anschubfinanzierung" – ist kaum Nachhaltiges entstanden. Im Gegenteil, sogar vom Zusperren wurde geredet und als mein damaliger Chefredakteur Ende der 1990er Jahre die Schlagezeile verfasste: "Der Letzte dreht das Licht ab" – wurde ich am Flughafen fast zur Persona non grata! Dies konnte ich dann aufklären und verhindern. Nun sollen endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht werden und das hat der Mehrheitseigentümer wohl vor. Kärnten braucht eine Luftfahrt-Anbindung und somit einen funktionierenden, modernen Airport, auch wenn die nachbarschaftliche Konkurrenz nicht schläft. Nichtstun ist aber keine Option! Es ist nun wohl eine der letzten Chancen, aus dem Stadtteil "Flughafen Annabichl" etwas Großes zu machen. Wenn nicht, dann wäre es wohl besser, die erst vor kurzem restaurierte Start- und Landebahn zu schleifen und Wohnungen darauf zu errichten. Dann aber würde es sprichwörtlich: "Still uman See"- um den Text eines bekannten Kärntnerliedes zu zitieren.

Text: Franz Zussner

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.