Nach einer Bilanz von 690.780 Fluggästen im Vorjahr konnte der Flughafen Memmingen 2021 wieder zu einem Steigflug ansetzen und verzeichnete mit 980.503 Passagieren ein Plus von 42 Prozent. „Trotz aller Einschränkungen waren der Wunsch und der Wille zu reisen bei unseren Fluggästen deutlich spürbar“, erläutert Airport Geschäftsführer Ralf Schmid. Auch die Memmingen anfliegenden Airlines hätten ihr Bestes gegeben, ein attraktives Angebot aufrecht zu erhalten und dieses sogar um einige neue Destinationen zu erweitern. Erst kürzlich feierten die neuen Flugverbindungen von Memmingen nach Plovdiv, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, und nach Lappeenranta in Finnland Premiere. Insgesamt wurden 11 neue Destinationen aufgenommen.
Auch im letzten Jahr hat der Flughafen wieder dazu beigetragen, dass medizinisches Personal, Pflege- und Erntehelfer sowie Studenten ihre Arbeits- und Studienorte erreichen konnten. Auch der Besuch von Freunden und Verwandten spielte weiterhin eine große Rolle. Große Beachtung fanden Hilfsflüge der Bundeswehr. Mehrfach landete der Luftwaffen-Airbus A310 MedEvac auf dem Flughafen Memmingen, um Patienten mehrerer Intensivstationen aus Bayern an Bord zu nehmen und sie zur Behandlung in nördliche Bundesländer zu bringen.
Mit Optimismus sei man nun in das neue Jahr gestartet, von dem man sich erhofft, den bisherigen Rekordwert von rund 1,7 Millionen Passagieren aus dem Jahr 2019 wieder erreichen zu können. „Weiterhin stellt Corona insbesondere mit der neuen Virus-Variante Omikron eine große Herausforderung dar“, sagt Ralf Schmid, „da müssen wir die weitere Entwicklung abwarten.“ Dennoch hoffe man auf eine Beruhigung der Lage im Frühsommer. Heuer im 15. Jahr des Linienflugbetriebs in Memmingen sei man verhalten optimistisch, den Steigflug fortsetzen zu können. „Welche Auswirkungen kommende Corona-Wellen auf den Tourismus und den Luftverkehr haben werden, bleibt abzuwarten“, betont Ralf Schmid. Der Flughafen Memmingen habe jedoch in den vergangenen Monaten seine Position als Süddeutschlands führender Low Cost Airport weiter ausgebaut und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er zu den wichtigen Luftverkehrsstandorten im Süden der Republik zählt, der auch für die angrenzenden Nachbarn in Österreich und der Schweiz eine erhebliche Rolle spielt.
Seinen Beitrag für weiteres Wachstum soll auch das größte Bauprojekt des letzten Jahres leisten: Die abgeschlossene Erweiterung der Gepäckhalle mit Ankunftsbereich bietet den Fluggästen nun mehr Komfort und ermöglicht die bessere Einhaltung der Hygienestandards. In diesem Jahr sollen weitere Ausbau- und Optimierungsmaßnahmen im ersten Obergeschoss des Terminals folgen. In Betrieb genommen wird auch das neue Instrumentenlandsystem ILS 06. Zudem soll das Regenrückhaltebecken fertiggestellt werden. Weitere Arbeiten sind auf den Vorfeldflächen vorgesehen. Auch dem erklärten Ziel, einen klimaneutralen Flugbetreib zu ermöglichen, will man in diesem Jahr einen Schritt näherkommen. Ralf Schmid: „Unser Ziel ist die Null! 0 Prozent CO2 bis 2030 durch Reduktion und Kompensation der CO2-Emissionenrund um den Flugbetrieb.“ Detaillierte Angaben dazu finden sich im kürzlich veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht des Flughafen Memmingen.
In der Gunst der Passagiere stand im vergangenen Jahr Sofia an erster Stelle, gefolgt von Skopje und Palma. Am 27. März verbindet Ryanair den Flughafen Memmingen erstmals mit Santiago de Compostela. Dann geht es zwei Mal pro Woche (Sonntag und Donnerstag) in die nordspanische Stadt. Bereits jetzt sind für den kommenden Sommer 53 Flugziele bei vier Airlines ab Memmingen buchbar.
(red / Memmingen)