International

Legendärer Rosinenbomber-Pilot Gail Halvorsen im Alter von 101 Jahren verstorben

Gail Halvorsen beim Luftbrückendenkmal in Frankfurt - Foto: Fraport

Eine Legender Berliner Luftbrücke ist tot. Gail Halvorsen, der einst Süßigkeiten an Fallschirmen für die Kinder in der Ruinenstadt abwarf ist im Alter von 101 Jahren gestorben.

Gail Halvorsen wurde am 10. Oktober 1920 in Salt Lake City geboren.  Er flog 1948/1949 während der Berliner Luftbrückeund wurde als Rosinenbomber zuerst in Berlin, später unter der englischen Bezeichnung Candy Bomber weltweit berühmt. Von 1970 bis 1974 war Halvorsen Kommandant des Flughafens Tempelhof. Er war Oberst a. D. und Ehrenmitglied von CARE Deutschland-Luxemburg. Als er am 31. August 1974 im Rang eines Obersts in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte er mehr als 31 Jahre Militärdienst und mehr als 8.000 Flugstunden absolviert. Jetzt starb die lebende Fliegerlegende im Alter von 101 Jahren in einem Krankenhaus in Utah.

Berliner Luftbrücke
Halvorsen war der erste Pilot, der vor der Landung auf dem im US-Sektor Berlins befindlichen Flughafen Tempelhof für die dort neugierig auf kleinen Trümmerbergen auf der Neuköllner Seite wartenden Kinder an kleinen Fallschirmen befestigte Süßigkeiten abwarf. Diese Aktionen brachten den an der Luftbrücke beteiligten Piloten und Flugzeugen den Namen "Rosinenbomber" ein. Da die Flugzeuge in Tempelhof im 90-Sekunden-Takt einflogen, konnten die wartenden Kinder seine Maschine vom Boden aus nicht von den anderen unterscheiden. Er verabredete deshalb mit den Kindern, dass er beim Anflug mit den Tragflächen "wackeln" würde um sich zu erkennen zu geben.

Ein Rosinenbomber - Foto: Martin Frieben

Diese Aktionen wurden bald von der Presse aufgegriffen und publiziert. Dies löste eine Welle der Unterstützung aus, Halvorsen und seine Crew hatten bald täglich 425 Kilo Süßigkeiten zum Abwurf zur Verfügung. Zum Ende der Luftbrücke hatten insgesamt etwa 25 Flugzeugbesatzungen 23 Tonnen Süßigkeiten über Berlin abgeworfen. Als Motiv für den Abwurf von Schokolade, Kaugummi und anderen Süßigkeiten äußerte Halvorsen, dass er dies getan habe, um den an Not und Entbehrungen gewöhnten Kindern im zerbombten Berlin eine Freude zu machen. Viele Zeitzeugen sind sich einig, dass diese Aktionen das Bild der US-Amerikaner im Nachkriegsdeutschland maßgeblich positiv beeinflusst haben.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Endes der Luftbrücke flog Halvorsen im Mai 2009, diesmal als Passagier, erneut in einem „Rosinenbomber“ über das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof und warf rund 1000 Schokoladepäckchen über dem Rollfeld ab

(red MD, HP / Wikipedia)