Generalstabschef Robert Brieger sprach gegenüber der "Austria Presse Agentur" davon, wie dringen die Luftstreitkräfte und auch das Heer im Allgemeinen modernisiert werden müssen. Wie in einem Austrian Wings Kommentar berichtet, benötigt das Bundesheer mindestens 75 Kampfjets für eine Luftraumverteidigung. Derzeit verfügt das Heer allerdings gerade einmal über 15 Jets, die aufgrund eines dubiosen Vergleichs des früheren SPÖ-Verteidigungsministers Norbert Darabos auch noch "technisch kastriert" wurden. Experten sind verwundert darüber, dass Darabos dafür bis heute nicht strafrechtlich belangt wurde.
"Norbert Darabos darf sich auf die Fahnen heften, dass er einen Deal durchgezogen hat der an Intransparenz alles bisher Gewesene weit in den Schatten stellt."
Der Militärluftfahrtexperte Martin Rosenkranz, 2007
Wenn es gelinge, die von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) angekündigten Budgetgrößen von einem Prozent des BIP und mehr zu erreichen, würde man innerhalb der nächsten zehn Jahre den Investitionsstau mit sechs bis zehn Mrd. Euro deutlich reduzieren können und im Vergleich zum Istzustand wesentliche Verbesserungen der Einsetzbarkeit des Bundesheeres für Kampfeinsätze erreichen, erläuterte Brieger.
Brieger: "Wir brauchen Schutz und Beweglichkeit der Infanterie, eine Erneuerung der Hubschrauberflotte, die eingeleitet ist, aber noch ergänzt werden könnte. Außerdem benötigen wir dringend Drohnen, sowie eine Drohnenabwehr, eine Fliegerabwehr mittlerer Reichweite, eine Revitalisierung oder eine Neuanschaffung der in die Jahre gekommenen Panzer sowie Investitionen in die passive und aktive Luftraumüberwachung sowie in moderne Munition."
Mehr Jets gefordert
Brieger erklärt auch, dass zweisitzige Eurofighter sinnvoll wären. Diese könnten für das Training genutzt werden und hätten die gleiche Leistungsfähigkeit als Kampfjet wie der Einsitzer. Zudem würden auch Trainings-Jets (als Ersatz für die ausgeflotteten Saab 105) Sinn machen: "So könne man für das Training der Piloten von den teuren Eurofighter-Flugstunden wegkommen und würde ein zweites Standbein für die Luftraumüberwachung schaffen."
NATO-Beitritt bester Schutz für Österreich
Ungeachtet der heutigen Ausführungen von Generalstabschef Brieger hatte sich der frühere Heereskommandant Günter Höfler vor einigen Tagen in Interviews klar für einen NATO-Beitritt Österreichs ausgesprochen. Dieser garantiere "den besten Schutz" des Landes - siehe auch unsere diesbezügliche Punktlandung.
(red)