"Herausfordernd" bleibe die Personallage bei den Piloten der Bundeswehr. Das geht aus dem nun veröffentlichten Bericht der Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages hervor. Heißt auf gut Deutsch: Den deutschen Luftstreitkräften fehlen vorne und hinten Piloten.
Darin heißt es unter anderem wörtlich: "Die Anzahl der Flugzeugführer in der Bundeswehr hat sich im Berichtsjahr leicht erhöht, so etwa bei den Hubschrauberpiloten im Heer und bei der Luftwaffe sowie den Strahlflugzeugführern. Demgegenüber ist der Besetzungsgrad des fliegerischen Personals bei den Marinefliegern zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 30. September 2021 weiter gesunken, nämlich auf 56 Prozent bei den Hubschrauberpiloten und 83 Prozent bei den Flächenflugzeugführern."
Aber nicht nur in den Cockpits, auch am Boden fehlt es den fliegenden Verbänden der deutschen Luftwaffe an Personal, wie der Bericht ungeschönt enthüllt: "Bei einem Truppenbesuch beim Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf schilderten Soldaten, dass bei den
Flugdienstberateroffizieren und den Flugberaterfeldwebeln zahlreiche Dienstposten nicht besetzt seien. Für den Bereich der Flugberaterfeldwebel in der Luftwaffe bestätigt das Verteidigungsministerium, dass die Dienstpostenbesetzungsquote bei den Unteroffizieren mit Portepee Ende 2020 nur bei rund 77 Prozent gelegen habe. Das Ministerium prognostiziert jedoch für diesen Bereich, dass bis Ende 2023 eine Besetzung von etwa 94 Prozent erreicht werden könne."
Kommentar der Chefredaktion
Der Krieg in der Ukraine hat die (un-)verantwortlichen Politiker, die für den desolaten Zustand der Heere in Deutschland und Österreich verantwortlich sind aufgeschreckt. Jahrzehntelang sah man in Deutschland und Österreich das Militär maximal als notwendiges Übel an, einzelne politische Kräfte hätten es in ihrer weltfremden Kurzsichtigkeit am liebsten ganz abgeschafft. Doch es heißt nicht umsonst: "Si vis pacem para bellum" - "Wenn Du den Frieden willst, so rüste Dich für den Krieg." Eine Feuerwehr wird schließlich auch nicht erst dann gegründet, wenn es schon brennt, dann ist es nämlich zu spät. Man muss in Friedenszeiten ein starkes Militär inklusive einer schlagkräftigen Luftwaffe aufbauen - und hoffen, dass der Ernstfall nie eintritt. Ja, das kostet viel Geld, aber das muss uns unsere Sicherheit wert sein.Vielleicht haben das die Politiker in Deutschland und Österreich jetzt endlich auch verstanden. Falls nicht, sei ihnen eine Reise nach Kiew empfohlen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte es ihnen nämlich sicherlich erklären.
(red)