Die Piste 10/28 wurde 1948 mit einer Länge von 1.900 Metern in Betrieb genommen und in den Jahren 1959 bis 1960 auf die heutige Länge von 2.500 Metern verlängert. Sie wurde mit einem Betonoberbau erstellt, dessen Lebensdauer abhängig von der Intensität der Nutzung ca. 30 Jahre beträgt. Nach 1985 muss der 30-jährige Mittelstreifen der Piste 28 nun zum zweiten Mal erneuert werden, da er am Ende der Nutzungsdauer angelangt ist. Bei der geplanten Sanierung wird die gleiche Technik angewendet wie bei der Pistensanierung 14/32 im Jahr 2014. Dabei wird die Betonpiste im Bereich des Mittelstreifens in den nächtlichen Betriebspausen etappenweise durch einen Asphaltbelag erneuert. Während des Tages müssen die Flugzeuge auf der Piste normal starten und landen können.
Betonpiste durch Asphalt-Belag ersetzen
Die Sanierungsarbeiten des Mittelstreifens der Piste 10/28 werden in rund 70 bis 80 nächtliche Bauetappen unterteilt. Die ursprüngliche Betonpiste wird durch einen dreischichtigen Asphalt-Belag ersetzt. Der benötigte Asphalt wird jeweils bereits am Tag angeliefert. Zum Einsatz kommt ein spezieller Niedrigtemperaturasphalt, der rasch tragfähig wird, damit die Piste pünktlich zum Betriebsbeginn am Morgen wieder bereit ist.
Erneuerung der dazugehörigen Befeuerungsanlage
Im Zusammenhang mit der baulichen Sanierung der Piste 10/28 erfolgt auch eine Kompletterneuerung der Anflug-, Pisten- und Rollwegbefeuerung. Damit verbunden ist der Wechsel von Halogen- auf neue, kommunikative LED-Feuer.
Anwohner vor übermäßigem Lärm schützen
Um Anwohner in der Nacht vor übermäßigem Baulärm zu schützen, werden diverse Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt. So stellt die Bauunternehmung während den lärmintensiven Abbrucharbeiten mobile Lärmschutzwände auf. Außerdem dürfen Bautransporte nachts nicht durch Wohngebiete fahren. Zur Überwachung der Lärmimmissionen führt die Flughafen Zürich AG Lärmmessungen durch. Um in den Nächten pünktlich mit den Bauarbeiten starten zu können, kann es vereinzelt zu Landungen auf der Piste 34 statt 28 kommen. In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag werden keine Arbeiten ausgeführt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2022 abgeschlossen sein.
Herausforderung Wetter
Zentral für das Einhalten des straffen Bauplans ist trockenes Wetter in den Baunächten. Bei idealen Bedingungen kann die Sanierung noch vor den Sommerferien abgeschlossen werden. Bei schlechten Wetterverhältnissen können die Arbeiten nach der Sommerpause bis Mitte September andauern, da jede Nacht, in der aufgrund von Schlechtwetter nicht gebaut werden kann, nachgeholt werde muss.
(red / ZRH)