Die Aufnahmen eines russischen Kamerateams vom Antonov Werksflughafen Kiew Hostomel (Russisch: Gostomel) lassen keinen Zweifel zu, dass das einzige Exemplar der AN-225 "Mrija" (andere Schreibweise: "Mriya"), zu Deutsch "Traum" von den russischen Aggressoren zerstört wurde.
Bei ihrem völkerrechtswidrigen Angriff auf die souveräne und demokratische Ukraine am 24. Februar hatten die Soldaten des russischen Diktators Wladimir Putin auch den Flughafen Hostomel angegriffen, wo es zu heftigen Gefechten mit den ukrainischen Heimatverteidigern gekommen war. Die ersten beiden Kriegstage dürfte die AN-225 noch unbeschadet überstanden haben, spätestens am 27. Februar wurde sie jedoch Opfer des russischen Kriegsterrors gegen die Ukraine.
Das Unternehmen Antonov selbst verwies bisher darauf, dass man vor einer "eingehenden technischen Überprüfung" keine Angaben zu den Schäden machen könnte. Doch die nun von einem russischen Kamerateam gedrehten Bilder zeigen, dass der gesamte vordere Rumpfbereich bis auf Höhe der Tragflächen völlig zerstört und ausgebrannt ist. Zudem dürfte die rechte Tragfächenstruktur massiv beschädigt sein, denn es ist ebenfalls zu erkennen, dass die rechte Tragfläche nach unten weggebrochen ist.
Vom technischen Standpunkt betrachtet, dürfte die AN-225 damit ein Totalschaden sein. Inwiefern es überhaupt möglich ist, das Flugzeug mit Hilfe der unvollendeten eingelagerten zweiten Rumpfzelle (über deren Zustand nichts bekannt ist) wieder aufzubauen, ist fraglich.
Über die AN-225
Der Erstflug war am 21. Dezember 1988, danach war die Antonov AN-225 des ukrainischen (früher sowjetischen) Herstellers O.K. Antonov im Jahr 1989 erstmals im Westen in Paris bei einer Airshow zu sehen, bis 1994 war sie bei derartigen Veranstaltungen in Moskau und Singapur zu Gast. Im April 1994 wurde das Flugzeug nach der Einstellung des Buran-Raumfahrt-Programms zunächst außer Dienst gestellt. Nachdem in der Ukraine und den anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion viele Betriebe privatisiert wurden, wurde die AN-225 im Jahr 2001 reaktiviert. Nach allen Zulassungsprüfungen erfolgte ab Dezember 2001 wieder der Einsatz im regulären Flugbetrieb. Davor kam sie im Juni 2001 wieder zu einer Airshow in Paris. Aktuell wird das Flugzeug weltweit als Transportmittel für besondere Aufgaben von der ukrainischen Antonov Airlines betrieben.
(Mindest-)Besatzung: 7, davon 6 im Cockpit: 2 Piloten, 2 Flugingenieure, 1 Navigator, 1 Funker, 1 Lademeister/Projektmanager
Länge: 84 m
Flügelspannweite: 88,4 m
Spannweite Heckleitwerk: 32,65 m
Tragflügelfläche: 905 m²
Flügelstreckung: 8,63
Tragflächenbelastung minimal (Leermasse): 193 kg/m²
Tragflächenbelastung maximal (max. Startmasse): 663 kg/m²
Höhe: 18,1 m
Höchstgeschwindigkeit: 850 km/h
Maximale Reiseflughöhe: 11.000 m
Reichweite ohne Zuladung: 15.400 km
Reichweite mit 200 Tonnen Zuladung: 4.500 km
Reichweite mit maximaler Zuladung: 2.500 km
Startweg mit maximaler Zuladung: 3.500 m
Triebwerke: 6 Mantelstromtriebwerke ZMKB Lotarjow D-18T mit je 229,85 kN Schub
Frachtraum:
Länge: 43,3 m
Breite: 6,4 m
Höhe: 4,4 m
Frachtraumvolumen: 1220 m³
Leermasse: rund 175 Tonnen
Maximale Startmasse: rund 640 t
Maximale Zuladung intern: 345 t
Maximale Zuladung extern: 110 t
(red)