„Sicherheitskräfte auf Flughäfen leisten einen wesentlichen Beitrag, um einen reibungsfreien und sicheren Luftverkehr zu garantieren. Die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen sind in diesem Berufsfeld aber erschreckend schlecht. Unsere deutschen Kolleginnen und Kollegen können sich daher unserer Solidarität aus Österreich sicher sein“, sagen Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, und Ernst Kreissler, Vorsitzender des vida-Ausschusses Bewachung, zum Streikaufruf der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di an die Sicherheitskräfte an mehreren deutschen Flughäfen.
Sicherheitskräfte auf Flughäfen sind u.a. im Bereich der Passagier- und Warenkontrolle, des Rollstuhlservices sowie der Frachtkontrolle tätig. Durch den Aufruf zu den Warnstreiks, die laut ver.di heute um 14 Uhr beginnen und bis morgen, Dienstag, um 24 Uhr andauern sollen, seien erhebliche Verkehrseinschränkungen zu erwarten, die auch Auswirkungen auf den Flugverkehr in Österreich haben könnten, so Kreissler und Liebhart.
Grund für den Arbeitskampf ist, dass in den bisherigen Tarifverhandlungen keine Erhöhung der Entgelte erzielt werden konnte. „Auch am Flughafen Wien ist die Situation nicht besser. Das Einstiegsgehalt laut Flughafen-KV beträgt für Sicherheitskräfte mit einer Spezialausbildung für die Luftfahrt gerade einmal 9,94 Euro pro Stunde. Bei einer Vollzeitstelle entspricht dies 1.722 Euro brutto im Monat und liegt ganz klar im Niedriglohnbereich der österreichischen Kollektivverträge. Und das, obwohl diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Luftfahrt die Speerspitze der Sicherheitsdienste sind“, kritisiert Liebhart.
„Die Branche zeichnet sich durch hohe Fluktuation aus. Dies ist nicht verwunderlich, da die hohen Belastungen und die große Verantwortung im Beruf in keiner Relation zum Gehalt stehen und ein hoher Arbeitsdruck auf den Schultern der Beschäftigten lastet. Ein höherer Stundenlohn würde nicht nur gegenüber den Beschäftigten und ihrer Tätigkeit mehr Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sondern auch für ausreichend qualifiziertes Personal in der Branche sorgen“, sagt Kreissler. „Dass die Warnstreiks Auswirkungen auf den Luftverkehr haben werden, zeigt nicht zuletzt, welche hohe Verantwortung das Luftsicherheitspersonal jeden Tag in seinem Job trägt“, so Liebhart und Kreissler abschließend.
(red / Vida via APA-OTS)