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Lufthansa will Flugbetriebe in Kurz- und Langstrecke aufteilen: Protest der Pilotengewerkschaft

Symbolbild Lufthansa - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Um Kosten zu sparen, will Lufthansa künftig operativ zwei Gesellschaften betreiben: eine für die Kurz- und eine für die Langstrecke. Das stößt bei den Pilotenvertretern auf Unverständnis.

"Wir können derzeit keine Neuausrichtung der Gesamtstrategie erkennen. Immer wieder werden nur Teillösungen nach altem Muster gesucht. Wir als VC erkennen einen Konsolidierungsbedarf und die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Neuausrichtung der Lufthansa Group", so Stefan Herth, Präsident der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.

Die VC biete an, dies im Rahmen einer verantwortungsvollen neuen Zusammenarbeit mitzugestalten. Dabei lege sie großen Wert auf sichere Perspektiven sowie faire Arbeits- und Vergütungsbedingungen für alle Kolleginnen und Kollegen, heißt es.

Hert: "Die Strategie, immer neue Plattformen zu gründen und auch wieder zu schließen, hat schon in der Vergangenheit für Lufthansa nicht den gewünschten Erfolg gebracht und ist kurzsichtig und unkreativ. Stattdessen sollte sich Lufthansa unbedingt auf die Verbesserung ihrer Produktqualität und auf effizientere Strukturen konzentrieren, statt ihr Heil in immer neuen Plattformen zu suchen. Schon in ihrem Geschäftsbericht von 2020 ist als Ziel einer angestrebten Konsolidierung die Reduktion der Anzahl der Flugbetriebe und damit der Komplexität genannt."

Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der VC: "Die neu angekündigte Kontinental-Plattform ist geeignet, die heute schon unübersichtliche Konzernkomplexität wiederum zu erhöhen und sich zu verzetteln. Eine weitere Zersplitterung der Tariflandschaft ist nicht in unserem Interesse und kann auch nicht im Interesse der Lufthansa liegen. Wir arbeiten deshalb an einem gemeinsamen Weg, der Lösungen für alle Beschäftigten-Gruppen in den Konzern-Cockpits bietet."

(red / VC)