Flughafenbetreiber Fraport und NTT Ltd., ein führendes, weltweit tätiges IT-Dienstleistungsunternehmen, bauen am Flughafen Frankfurt das größte private 5G-Campusnetz in Europa auf. Mit Abschluss ihrer strategischen Partnerschaft gehen die beiden Unternehmen mit diesem Forschungs- und Kooperationsprojekt einen wichtigen Schritt, um die digitale Transformation an Deutschlands größtem Luftverkehrsdrehkreuz voranzutreiben. Die Lizenz für das 5G-Netz hat Fraport von der Bundesnetzagentur erhalten.
„Für uns als Flughafenbetreiber ist der Betrieb eines eigenständigen Mobilfunknetzes ein Meilenstein. Wir stellen damit die strategischen Weichen, die es uns in Zukunft ermöglichen, den Flughafenbetrieb durch Innovation und Digitalisierung noch effizienter zu gestalten“, erklärt Dr. Wolfgang Standhaft, Servicebereichsleiter Informations- und Kommunikationsdienstleistungen der Fraport AG. „Mit NTT haben wir einen starken und erfahrenen Partner an unserer Seite, mit dem wir die neue Technologie erproben und Anwendungsbeispiele entwickeln werden.“
„Es freut uns, zusammen mit Fraport dieses wegweisende Projekt zu realisieren und unsere Expertise beim Aufbau sicherer digitaler Infrastrukturen einzubringen“, unterstreicht Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland. „Ohne Frage ist 5G eine, wenn nicht sogar die Schlüsseltechnologie, um innovative Digitalisierungsprojekte mit Höchstanforderungen an Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit überhaupt erst möglich zu machen. Beim Aufbau solcher Netze will NTT, basierend auf seinen Kompetenzen in den Bereichen Datenvernetzung, Konnektivität oder Sicherheit, eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Flughafen Frankfurt ist Motor und Puls der gesamten Wirtschaftsregion“, sagt Grunwitz. „Mit der 5G-Campusnetz-Lösung schaffen wir nun gemeinsam ein neues zentrales Nervensystem der Konnektivität. Dies ist die Grundlage, um an effizienten Lösungen und richtungsweisenden Anwendungsfällen der Zukunft zu arbeiten.“
Das private 5G-Netz bietet Fraport ein Umfeld, um die Daten- und Sprachkommunikation autark zu steuern. Durch eine hohe Bandbreite und eine geringe Latenz können Zukunftsprojekte wie autonomes Fahren auf dem Vorfeld schneller vorangetrieben werden. Auch eine Datenübertragung in Echtzeit ist mithilfe des 5G-Netzes möglich. Dies kann künftig beispielsweise bei der videogestützten Kontrolle von Flughafeneinrichtungen durch Roboter oder Drohnen erforderlich sein.
„Das neue Netz wird nicht nur die Arbeitsprozesse bei Fraport beschleunigen, sondern auch zahlreichen Unternehmen am Standort zugutekommen“, betont Standhaft. „Wir freuen uns daher sehr, unseren Partnern vor Ort künftig eine solch zukunftsorientierte und zuverlässige Lösung anbieten zu können.“
Mit Erhalt der Lizenz sowie dem Abschluss der strategischen Partnerschaft zwischen Fraport und NTT Ltd. sind die Voraussetzungen für den Start des privaten Campusnetzes gegeben. Der Aufbau der 5G-Netzinfrastruktur startet voraussichtlich im dritten Quartal des laufenden Jahres. Hierfür werden die Projektpartner zunächst in einem ausgewählten Bereich am Airport die neue Technologie testen. Parallel evaluieren sie erste Anwendungsbeispiele aus den Bereichen Automatisierung, Robotik, Sensorik, Lokalisierung und Kommunikation.
Ab 2023 folgt der weitere Ausbau der Netzinfrastruktur auf dem über 20 Quadratkilometer großen Flughafenareal. Ab dann ist es auch Partnern am Standort möglich, Zugang zum 5G-Campusnetz zu erhalten.
(red / FRA)