„Wir sind entschlossen, unser Nachhaltigkeitsziel bis 2050 zu erreichen und investieren dafür in verschiedenen Bereichen", sagte Koji Shibata, President und Chief Executive Officer der ANA Holding in Tokio. „Nachhaltigkeit hat für ANA oberste Priorität. Wir hoffen, dass wir durch unsere Übergangsstrategien eine kohlenstoffneutrale Zukunft für die Luftfahrtindustrie erreichen können."
Die Kernelemente dieser Übergangsstrategien sind zum ersten im Bereich Flugbetrieb eine Verringerung des Treibstoffverbrauchs durch Verbesserungen im Flugbetrieb wie regelmäßige Innenreinigung der Triebwerke oder die Gewichtsreduzierung bei der Ausrüstung der Flugzeuge. Weiterhin werden kontinuierliche Innovationen des Luftverkehrssystems in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus angestrebt. Dazu gehört der verstärkte Einsatz von Flugzeugen und Triebwerken, die mit treibstoffeffizienten Technologien ausgestattet sind.
Als zweiten Punkt führte die Strategie den verstärkten Einsatz von SAF (Sustainable Aviation Fuels) und anderen potenziell saubereren Energiequellen auf. Dabei soll SAF aus nachhaltigen Quellen wie Pflanzenöl, Zucker, Tierfetten und Biomasseabfällen genutzt werden. Dritter Ansatz ist aus dem Bereich Emissionshandelssysteme der Ausgleich von CO2-Emissionen durch den Erwerb von Emissionsgutschriften sowie die Reduzierung von Emissionen in Unternehmen der Gruppe außerhalb der Luftfahrtindustrie. Das vierte Element der Nachhaltigkeitsstrategie ist der Einsatz von Direct Air Capture (DAC) und anderen neuen Technologien zur Beseitigung von CO2. Direct Air Capture ist ein Verfahren zur Gewinnung von Kohlenstoffdioxid direkt aus der Umgebungsluft.
Um die ehrgeizigen Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen zu erreichen, plant die ANA Gruppe, bis zum Jahr 2030 mindestens zehn Prozent ihres Treibstoffs durch SAF zu ersetzen. Bis 2050 wird fast der gesamte Kraftstoffverbrauch aus kohlenstoffarmen Quellen stammen.
Für CO2-Emissionen, die durch alle Maßnahmen nicht direkt reduziert werden können, wird das Unternehmen den Einsatz sogenannter Negative Emissions Technologies (NET) prüfen, die weltweit entwickelt werden. Deren Ziel ist es, bis zum Geschäftsjahr 2050 eine netto-Null beim CO2-Verbrauch und damit Kohlenstoffneutralität zu erreichen.
Darüber hinaus ist die ANA Gruppe Partnerschaften mit den großen Flugzeugherstellern eingegangen. Sie haben das Ziel, gemeinsam Forschungsprojekte zu Spitzentechnologien voranzutreiben und damit die Nachhaltigkeitsbemühungen der Fluggesellschaft voranzubringen. Mit Airbus beispielsweise hat ANA eine Vereinbarung über ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen und -Infrastruktur geschlossen. Obwohl wasserstoff- oder strombetriebene Flugzeuge derzeit nicht Teil der eigenen Übergangsstrategie sind, schafft die Partnerschaft der ANA im besten Falle mehr Optionen zur Erreichung der Umweltziele der Gruppe. Gemeinsam mit Boeing wird ANA an der Entwicklung und Nutzung nachhaltiger Technologien in Japan arbeiten, darunter Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffantriebe sowie andere neuartige Antriebssysteme.
Um Mittel für die Umsetzung dieser Strategien zu beschaffen, hat das Unternehmen ein Green Bond Framework eingerichtet. Dieser Rahmen basiert auf den von der International Capital Market Association (ICMA) veröffentlichten Green Bond Principles (GBP) 2021 sowie auf den vom japanischen Umweltministerium veröffentlichten Green Bond Guidelines 2022.
Die ANA Gruppe setzt sich bereits seit Längerem in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen proaktiv für die Dekarbonisierung ein und war unter anderem die erste japanische Fluggesellschaft, die SAF für ihre Linienflüge verwendet hat. ANA beobachtet auch weiterhin die globalen Trends des Klimawandels, um die Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit der Luftfahrtindustrie zu fördern und so zur Verwirklichung einer kohlenstoffneutralen Gesellschaft beizutragen.
(red / NH)