Bei der AGM-88-HARM handelt es sich um eine Luft-Boden-Rakete, die speziell zur Bekämpfung von bodengestützten Radaranlagen entwickelt wurde. Sie kann aus einer Entfernung von bis zu 150 Kilometern auf das Ziel abgeschossen werden. Produziert wird sie heute von dem US-Konzern Raytheon. Grundsätzlich ist es in der Sowjetunion entwickelten Flugzeugen nicht möglich, diese NATO-Waffe abzuschießen.
Doch die Ukraine hat offenbar (zumindest einige) ihre MiG 29 Kampfjets dahingehend modifiziert, dass sie als Plattform für die AGM-88-HARM genutzt werden können. Dazu waren unter anderem Änderungen an den Raketenaufhängen, zusätzliche Verkabelungen sowie der Einbau eines speziellen GPS-Anzeigegerätes im Cockpit erforderlich. Das ukrainische Militär berichtet, dass die USA die Raketen geliefert und für den Einsatz an der MiG 29 "entsprechend modifiziert" hätten. Ob damit eine Modifikation an den Raketen selbst oder an den Abschussschienen gemeint ist, bleibt offen.
In sozialen Medien kursieren Fotos und Videos, die zeigen, wie AGM-88-HARM-Rakten von ukrainischen MiG 29 abgeschossen werden.
Obwohl die Luftstreitkräfte der Ukraine nach sechs Monaten Abwehrkampf gegen die Kriegsverbrecherarmee des russischen Diktators Wladimir Putin geschwächt sind, fliegen sie weiterhin regelmäßig Einsätze zum Schutz der Heimat und zur Unterstützung der eigenen Bodentruppen. In Kürze erhalten die ukrainischen Heimatverteidiger außerdem elf gebrauchte MiG 29 aus der Slowakei - wir berichteten ausführlich mit einer Foto- und Videoreportage.
Inoffiziellen Berichten aus Militärkeisen zufolge, hat zudem bereits die Umschulung ukrainischer Kampfpiloten auf westliche Muster wie die F-16 begonnen. Denn auf absehbare Zeit werden die aus Sowjetzeiten stammenden verbliebenen Flugzeuge der ukrainischen Luftstreitkräfte durch Kampfhandlungen und/oder Wartungsstau ausfallen. Es gilt daher in Fachkreisen als wahrscheinlich, dass die ukrainische Luftwaffe mittelfristig westliche Kampfjets erhält, wie sie auch andere ehemaliger Warschauer-Pakt-Staaten, etwa Polen oder Rumänien, einsetzen. Damit wäre die langfristige Einsatzbereitschaft der ukrainischen Luftwaffe im Abwehrkampf gegen Aggressor Russland gewährleistet, da für westliche Kampfjets grundsätzlich unbeschränkt Ersatzteile und Nachschub zur Verfügung stehen.
(red)