Österreich

Bericht vom 20. Luftfahrtsymposium

20. Luftfahrtsymposium erstmals als neuer Dachverband Luftfahrt – die österreichische Luftfahrtindustrie diskutiert die Krisen der vergangenen Jahre und die Herausforderungen der Zukunft: Einigkeit der Industrie ist der Schlüssel für die Bewältigung dieser Herausforderungen, so der Verband in einer Aussendung.

Am 14. September 2022 fand das mittlerweile 20. Österreichische Luftfahrtsymposium statt. Im neuen Gebäude der Austrocontrol konnte Gastgeber Philipp Piber, Geschäftsführer der Austrocontrol, rund 135 Teilnehmer und die Spitzen der österreichischen Luftfahrt begrüßen, die die Auswirkungen der Krisen und die Herausforderung den Luftverkehr klimaneutral zu machen mit der fachlich nicht optimal qualifizierten Verkehrsministerin (sie hat einen Bachelor in Politikwissenschaften, jedoch keine entsprechende Qualifikation in Umwelt- oder Verkehrsthemen) Leonore Gewessler diskutieren konnten.

Der Präsident des Dachverbands Luftfahrt, Robert Machtlinger, CEO von FACC, hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der österreichischen Luftverkehrswirtschaft für den Wirtschaftsstandort ebenso hervor, wie über 5 Mrd. EUR Wertschöpfung und an die 100.000 Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Luftfahrt in Österreich. „Die österreichische Luftfahrt-Zulieferindustrie ist unter den 10 größten Zuliefernationen für Airbus weltweit“ sagte Machtlinger. Eine unbekannte aber umso bemerkenswertere Tatsache.

Julian Jäger, Vizepräsident des Dachverbands und Vorstand der FWAG betonte die bemerkenswerte Resilienz des Luftverkehrts angesichts Herausforderungen von historischem Ausmaß: „Wir sind es in der Luftfahrt gewöhnt, alle fünf Jahre eine Krise zu haben – aber jetzt haben wir fünf Krisen in einem Jahr“ sagte Jäger.

Einigkeit bestand zwischen der Industrie und der Verkehrsministerin Gewessler, dass die Klimaziele im Luftverkehr nur mit CO2 neutralen Kraftstoffen (Sustainable Aviation Fuels - SAFs) erreichbar sein werden. Der Ausbau der Produktionskapazitäten hat daher höchste Priorität und der Luftverkehr, mangels technischer Alternativen, Priorität beim Einsatz von CO2 neutralen Kraftstoffen. In mehreren Panels diskutierten Vorstände und CEOs der wichtigsten österreichischen Luftfahrtunternehmen aus den Bereichen Betrieb und Produktion aktuelle Themen – darunter Katharina List-Nagl, CEO von F/List, Alexander Vagacs, CEO AvconJet und viele andere. Alexander von Seckendorff von Airbus wies in seinem Beitrag darauf hin, dass in den nächsten Jahrzehnten fast 40.000 neue Flugzeuge benötigt werden, die meisten davon in Asien.

Francesco Sciortino, Vorstand der Austrian Airlines, betonte, dass Austrian Airlines in der Krise keine Mitarbeiter kündigen musste, aber wegen der Mitarbeiterfluktuation nun dennoch mit weniger Mitarbeitern mehr Flüge bewältigen könne, ein Umstand, den auch Valerie Hackl, Geschäftsführerin der Austrocontrol, für die Austrocontrol in Anspruch nehmen konnte.

Peter Malanik, Geschäftsführer des Dachverbands Luftfahrt fasste zusammen: „Zusammenhalt und Zusammenarbeit in der Branche müssen mehr denn je im Zentrum stehen um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen – der neue Dachverband Luftfahrt ist ein wichtiger Schritt dazu.“

(red /DV LF)