Osteuropas Länder hatten den Westen über Jahre gewarnt: Russland sei, vor allem unter Diktator Wladimir Putin, eine reelle Bedrohung, man könne Russland und Putin nicht trauen. Diese Ländern mussten es wissen, hatten sie doch über Jahrzehnte in der Zeit des "Eisernen Vorhangs" ihre Erfahrungen mit Russland gemacht, doch der Westen wollte nicht auf die Warnungen hören und begann erst dann langsam aufzuwachen, als Kriegsverbrecher Putin die Ukraine überfiel. Als Folge dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges erklärten Schweden und Finnland das Ende ihrer Neutralität und beantragten den NATO-Beitritt.
Finnland, das bereits im zweiten Weltkrieg gegen Sowjetrussland kämpfen musste, verfolgt eine Verteidigungsdoktrin bei der, ebenso wie in Schweden, die Luftwaffe von zu Behelfsbasen umgerüsteten Autobahnabschnitten aus operiert.
Im Rahmen der Übung "Baana 22" wurde genau dieses Szenario - die Verteidigung der Heimat durch die finnische Luftwaffe von einer solchen Behelfsbasis aus - eine Woche lang geübt. Auf dem Programm standen dabei selbst Nachtlandungen von F/A-18 auf speziell adaptierten Autobahnabschnitten. Es war das erste derartige Manöver der finnischen Luftwaffe seit Jahrzehnten.
Diese Übung ist nun zu Ende gegangen und war laut den finnischen Streitkräften erfolgreich.
Außerdem nahm Finnland mit zahlreichen F/A-18 an der diesjährigen Ramstein Alloy Übung zusammen mit der deutschen Luftwaffe und weiteren NATO-Partnern teil.
Über die finnische Luftwaffe
Finnland gerade einmal 5,5 Millionen Einwohner, deutlich weniger als Österreich. Während Österreich seit der Stilllegung der veralteten Saab 105 lediglich über 15 aufgrund eines fragwürdigen Vergleichs des ehemaligen SPÖ-Verteidigungsministers Norbert Darabos "technisch kastrierte" Eurofighter verfügt, betreibt Finnland mehr als 60 hochmoderne Kampfjets des Typs F/A-18 und 16 BAe Hawk als Trainingsflugzeuge. 64 F-35 Lightning II sind als Ersatz für die F/A-18 bestellt. In Österreich wartet man bis dato vergeblich darauf, dass sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner um einen Nachfolger für die Saab 105 und um eine Aufstockung der Eurofighter-Flotte bemüht. Laut Rechnungshof bräuchte Österreich MINDESTENS 75 Abfangjäger, um eine Luftraumverteidigung sicherstellen zu können.
(red JD)
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