Dietrich "Didi“ Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal geboren und absolvierte die Hochschule für Welthandel in Wien, die er als als Diplomkaufmann abschloss. 1984 gelang Mateschitz dann mit der Gründung der Red Bull GmbH (gemeinsam mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya) der wirtschaftliche Durchbruch, der ihn zum reichsten Österreicher machen sollte.
Mateschitz galt einerseits als Mäzen und Gönner - so war er unter anderem Gründer der Stiftung "Wings for Life", die sich mit der Erforschung einer möglichen Heilung der Querschnittslähmung befasst - andererseits als knallharter Geschäftsmann. Als 2016 die Belegschaft seines TV-Senders Servus TV (in der Coronakrise durch fragwürdige "Schwurbelsendungen" negativ aufgefallen, der renommierte Presseclub Concordia übte daraufhin scharfe Kritik an dem Sender und warf Intendant Ferdinand Wegscheider vor, selbst vor der Verwendung „verschwörungstheoretischer Codes“ nicht zurückzuschrecken) einen Betriebsrat gründen wollte, drohte Mateschitz mit der Schließung des Senders. Erst als die Mitarbeiter einen Rückzieher machten und auf die Gründung eines Betriebsrats verzichteten, durfte Servus TV weiter bestehen.
Großer Luftfahrtfreund
Mateschitz galt unter anderem als großer Luftfahrtfreund, machte sogar selbst den Pilotenschein. Als Mäzen finanzierte er die wohl größte flugfähige Sammlung historischer Flugzeuge Europas im Hangar 7 und Hangar 8 - die Flying Bulls. Gemeinsam mit seinem kürzlich verstorbenen Freund und ehemaligen Chefpiloten Siegfried "Sigi" Angerer gründete Mateschitz 1999 die Flying Bulls, nachdem die beiden Männer bereits seit den 1980er Jahren ihre Leidenschaft für die Fliegerei geteilt hatten.
Ohne seine Leidenschaft für historische Luftfahrt und die Bereitschaft Millionen von Euro zu investieren, wäre der Himmel über Europa um einige Dutzend Attraktionen (darunter Legenden wie die B-25, die F4U Corsair oder die ehemalige DC-6 des jugoslawischen Staatchef Titos) ärmer - dieses Verdienst von Dietrich Mateschitz kann man nicht hoch genug bewerten.
Nun hat dieser ganz große Österreicher ebenfalls seinen letzten Flug angetreten und blickt hoffentlich von einer besseren Welt auf sein Lebenswerk herab - zusammen mit seinem alten Freund Siegfried "Sigi" Angerer. Mögen diese beiden Flieger aus Leidenschaft in Frieden ruhen.
(red HP)