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Lufthansa Group erwirtschaftet operativen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro im dritten Quartal

Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

Reiselust ist ungebrochen: Nachfrage nach Flügen im vierten Quartal weiterhin stark.

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, sagt:
„Die Lufthansa Group hat im dritten Quartal mit einem operativen Gewinn von über einer Milliarde Euro ein sehr gutes Ergebnis erzielt und stellt damit ihre wiedererlangte Profitabilität unter Beweis. Alle Geschäftsbereiche, sowohl Passagier-Airlines als auch Logistik und MRO, haben zu diesem Erfolg beigetragen. Dies unterstreicht einmal mehr die Stärke unseres Portfolios. Die Lufthansa Group hat die Pandemie wirtschaftlich hinter sich gelassen und blickt optimistisch nach vorne. Denn die Lust zu reisen und damit die Nachfrage nach Flugtickets ist weiter ungebrochen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Zukunft und starten die größte Produkterneuerung unserer Geschichte. Wir investieren in 200 neue Flugzeuge und bieten Perspektiven für unsere Mitarbeiter (die völlig unsinnige Gender-Form, die Lufthansa als Kniefall vor der Politischen Korrektheit verwendet, wurde von Austrian Wings korrigiert, da diese sinnbefreite Verballhornung der deutschen Sprache von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung sowie zahlreichen Sprachexperten abgelehnt wird) auf der ganzen Welt. Es ist und bleibt unser Anspruch, unsere Position unter den Top 5 Airline-Gruppen der Welt weiter zu stärken.“

Ergebnis
Der Konzernumsatz hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nahezu ver-doppelt (+93 Prozent) und lag im dritten Quartal bei 10,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,2 Milliarden Euro). 

Das Unternehmen erwirtschaftete im dritten Quartal 2022 ein Adjusted EBIT von 1,1 Milliarden Euro. Streiks wirkten sich dabei mit rund 70 Millionen Euro negativ auf das Ergebnis aus. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres lag der operative Gewinn noch bei 251 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte damit im dritten Quartal 11,2 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent), das Konzernergebnis stieg deutlich auf 809 Millionen Euro an (Vorjahr: -72 Millionen Euro).

Auslastung bei Lufthansa Group Airlines auf Niveau von 2019
Die Zahl der Fluggäste der Passagier-Airlines wurde im dritten Quartal im Ver-gleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. So flogen zwischen Juli und September mehr als 33 Millionen Fluggäste mit den Airlines der Lufthansa Group (Vorjahreszeitraum: 20 Millionen). 

Besonders positiv entwickelten sich dabei die Durchschnittserlöse. Sie lagen im dritten Quartal im Schnitt 23 Prozent über dem Niveau von 2019 und erreichten damit ein neues Rekordniveau. Der durchschnittliche Sitzladefaktor lag mit gut 86 Prozent wieder auf dem Niveau der Rekordjahre vor der Corona-Pandemie. In der Business und First Class waren die Flugzeuge der Lufthansa Group im dritten Quartal sogar besser gebucht als 2019. Bemerkenswert ist dabei die anhaltend hohe Premium-Nachfrage bei Privatreisenden. Auch die Buchungszahlen bei Geschäftsreisenden erholten sich weiter. Mittlerweile liegt der Umsatz in diesem Segment wieder bei rund 70 Prozent des Vorkrisenniveaus.

Bedingt durch die hohe Nachfrage und die starken Durchschnittserlöse kehrte das Segment der Passagier-Airlines mit einem positiven Adjusted EBIT in Höhe von 709 Millionen Euro (Vorjahr: -193 Millionen Euro) in die Gewinnzone zu-rück. Auch in der Einzelbetrachtung konnten alle Airlines des Segments einen operativen Gewinn erwirtschaften.

Das Ergebnis der Airlines wurde im dritten Quartal von Kosten für Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr in Höhe von 239 Millionen Euro belastet.

Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik auf Kurs zu neuem Rekordjahr, Catering auf Erholungskurs
Lufthansa Cargo erreichte erneut ein Ergebnis auf Rekordniveau. Zwar steigen die Luftfracht-Kapazitäten in den Passagierflugzeugen durch den sich erholen-den Luftverkehr vor allem auf dem Nordatlantik wieder an, dem gegenüber stehen aber weiterhin Durchschnittserlöse deutlich über dem Vorkrisenniveau vor allem auf den Strecken in Richtung Asien. Das Adjusted EBIT im dritten Quartal stieg auf 331 Millionen Euro (Vorjahr: 302 Millionen Euro), eine Steigerung um 10 Prozent im Vergleich zum bereits sehr starken vergangenen Jahr. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte Lufthansa Cargo damit bereits einen operativen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro verbuchen (Vorjahr 943 Millionen Euro) und ist auf Kurs zu einem Gesamtjahresergebnis noch oberhalb des
Rekordergebnisses des Vorjahres von 1,5 Milliarden Euro.

Lufthansa Technik profitierte im dritten Quartal von der hohen Nachfrage nach Flugreisen und der damit verbundenen Nachfrage von Airlines weltweit nach Wartungs- und Reparaturleistungen. Das Geschäftsvolumen lag bereits wieder bei rund 90 Prozent des Vorkrisenniveaus. Lufthansa Technik erwirtschaftete im dritten Quartal ein Adjusted EBIT von 177 Millionen Euro (Vorjahr: 149 Millionen Euro), das beste Quartal aller Zeiten für das Unternehmen. Die Prognose für das Jahresergebnis wurde erneut angehoben. Lufthansa Technik steuert damit ebenfalls auf einen neuen Rekord für das Gesamtjahr zu.

Auch im Bereich Catering setzte sich die Erholung fort. Vor allem in Nordamerika zog die Nachfrage an. Aufgrund des Wegfalls von staatlichen Zuschüssen im Jahr 2021 lag das Ergebnis mit 6 Millionen Euro jedoch unter Vorjahr (Vorjahr: 35 Millionen Euro).

Erneut positiver Adjusted Free Cashflow
Die Lufthansa Group erwirtschaftete im dritten Quartal 2022 einen Adjusted Free Cashflow von 410 Millionen Euro (Vorjahr: 43 Millionen Euro). Das starke operative Ergebnis und die Effekte struktureller Verbesserungen im Management des kurzfristigen Betriebsvermögens (Working Capital) konnten hierbei die saisonalen Abflüsse aufgrund der traditionell im dritten Quartal sinkenden Vorausbuchungen ausgleichen. 

Die Nettoverschuldung sank zwischen Juli und September weiter auf 6,2 Milli-arden Euro (31. Dezember 2021: 9 Milliarden Euro).

Aufgrund des weiter gestiegenen Bewertungszinssatzes hat sich die Netto-Pensionsverbindlichkeit der Lufthansa Group seit Ende des Vorjahres um fast 70 Prozent reduziert und liegt nun bei rund 2,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 6,5 Milliarden Euro). Dies wirkte sich positiv auf das bilanzielle Eigenkapital aus, das sich zum 30. September auf 9,2 Milliarden Euro verdoppelte (31. Dezember 2021: 4,5 Milliarden Euro). Die verfügbare Liquidität lag am Quartal-sende bei 11,8 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 9,4 Milliarden Euro).

Remco Steenbergen, CFO der Deutschen Lufthansa AG, sagt:
„Eine gesunde Bilanz ist die Basis für profitables Wachstum, vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Mit dem Abbau unserer Verschuldung sind wir bereits sehr gut vorangekommen. Dank unserer starken Cashflows wird unser Refinanzierungsbedarf auch in den kommenden Quartalen gering sein. Mit einem disziplinierten Kapazitätsmanagement, unserem Yield-Fokus und strikter Ausgabendisziplin sind wir zuversichtlich, inflationsbedingte Kostenstei-gerungen auch weiterhin gut kompensieren zu können.“

Austrian Airlines und Brussels Airlines zahlen staatliche Stabilisierungsmittel vorzeitig zurück
Aufgrund der stark steigenden Nachfrage, einer guten Liquiditätsentwicklung und der finanziellen Unterstützung durch die Lufthansa Group werden sowohl Austrian Airlines als auch Brussels Airlines die verbliebenen staatlichen Stabilisierungsmittel bis Ende des Jahres vorzeitig zurückzahlen. In Österreich wird Austrian Airlines die noch offenen 210 Millionen Euro des Gesamtkredites til-gen, in Belgien wird Brussels Airlines 290 Millionen Euro zurückzahlen. Damit laufen Ende 2022 sämtliche Stabilisierungsmaßnahmen vorzeitig aus.

Ausblick
Die Lufthansa Group erwartet auch in den kommenden Monaten eine starke Nachfrage nach Flugtickets bei weiterhin hohen Durchschnittserlösen. Die Passagier-Airlines planen im vierten Quartal rund 80 Prozent der Kapazität des Jahres 2019 zu fliegen. Der Konzern rechnet trotz der üblichen saisonalen Ab-schwächung des Geschäfts damit, im vierten Quartal einen operativen Gewinn zu erzielen.

Im Geschäftsjahr 2022 wird das Ergebnis im Geschäftsbereich Logistik voraussichtlich das Rekordniveau des Vorjahres übertreffen, Lufthansa Technik wird einen höheren Gewinn als im Jahr 2021 erzielen und erwartet für das Gesamtjahr ein Rekordergebnis. Die Passagier-Airlines werden ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr signifikant verbessern.

Aufgrund dieser positiven Entwicklungen hebt die Lufthansa Group die Ergebnisprognose für den Gesamtkonzern an. Der Konzern geht nun für das Jahr 2022 von einem Adjusted EBIT von über 1 Milliarde Euro aus. Außerdem wird die Lufthansa Group voraussichtlich einen Adjusted Free Cashflow von über 2 Milliarden Euro im Jahr 2022 erwirtschaften. Die Netto-Investitionsausgaben werden entsprechend der bisherigen Planung voraussichtlich 2,5 Milliarden Euro betragen. Das Unternehmen ist damit auf Kurs, um seine für das Jahr 2024 gesetzten Mittelfristziele – eine Adjusted EBIT-Marge von mindestens 8 Prozent und eine Kapitalrendite (Adj. ROCE exkl. Cash) von mindestens 10 Prozent – zu erreichen. 

(red / LH Group)