Am 26. Oktober 2022, präsentierte sich das Österreichische Bundesheer traditionell am Nationalfeiertag im Rahmen der 27. Leistungs- und Informationsschau am Wiener Heldenplatz, Am Hof sowie beim Burgtheater. Die diesjährige Schau stand unter dem Motto "Mission Vorwärts". Das Österreichische Bundesheer konnte an diesem Tag seine Fähigkeiten der Bevölkerung präsentieren. Insgesamt besuchten am 25. Oktober (Tag der Schulen) und am 26. Oktober 2022 rund 720.000 Interessierte die Leistungsschau des Bundesheeres.
"In den vergangenen Jahren hat unser Heer Unglaubliches geleistet. Denken wir nur an die unzähligen Naturkatastrophen oder die Corona-Pandemie, bei der unser Heer alles getan und gegeben hat, um zu helfen. Das war wichtig, wichtig für Österreich und somit für uns alle. Doch nun müssen wir uns wieder unseren Kernaufgaben widmen. Die Hauptaufgabe ist es, unser Land mit der Waffe zu verteidigen - als Soldatinnen und Soldaten", heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Gleichzeitig gestand die Politik, erstmals seit Jahrzehnten öffentlich ein, dass das Bundesheer aufgrund des jahrzehntelangen verantwortungslosen Sparkurses der Politik zu dieser "militärischen Landesverteidigung" derzeit gar nicht in der Lage sei und deshalb nun kräftig investiert werden müsse.
Das Bundesheer präsentierte sich im Rahmen von sieben Themenbereichen wie "Schutz der Bevölkerung", "Katastrophenhilfe", "Luftraumüberwachung", "Landesverteidigung", "Auslandseinsätze", „Karrieremöglichkeiten" sowie „Karriere bei der Miliz". Vor Ort konnten unter anderem Geräte wie ein "Black Hawk", eine "Alouette" III, ein Kampfpanzer "Leopard" 2A4, ein Schützenpanzer "Ulan" aber auch ein Dekontaminationssystem "Mammut" bestaunt werden. Der Überflug einer Hercules sowie zweier Eurofighter war leider ein reines "Hörspiel", da die Maschinen über dem Nebel, der die österreichische Hauptstadt einhüllte, fliegen mussten.
Weitere Highlights waren die Verleihung des Miliz Awards an die Österreichische Wirtschaftskammer. Der Preis wurde durch den Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Karlheinz Kopf, übernommen. Zusätzlich wurden zehn Mitflüge mit einem Mehrzweckhubschrauber S-70 2Black Hawk" verlost. Die Gewinner dieser Mitflüge flogen vom Heldenplatz über Wien zum Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn, Niederösterreich. Mehr als 1.000 Soldaten, davon zwei weibliche Rekruten, sprachen am Wiener Heldenplatz ihr Treuegelöbnis.
Wiener Bürgermeister als "Putin-Versteher"?
Während sich das Gros der Politiker in seinen Ansprachen betreffend den Ukraine-Krieg (es waren auch viele geflüchtete Ukrainerinnen mit ihren Kindern vor Ort) diesen klar als kriminellen völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine bezeichneten (Kanzler Nehammer nannte Putin indirekt sogar einen "Diktator"), tat sich der sozialistische Wiener Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ damit ganz offensichtlich schon schwerer. Er outete sich nach meinem persönlichen Eindruck als scheinbarer "Putin-Versteher", als er den brutalen Angriffskrieg des russischen Diktators und Kriegsverbrechers Wladimir Putin auf die Ukraine mit ruhiger Stimme nach meinem Gefühl verharmlosend als "militärische Intervention Russlands in der Ukraine" bezeichnete - und damit offenbarte, dass er für mich (und vermutlich auch andere Menschen in Österreich) rücktrittsreif ist.
Heilige Kuh "Neutralität", die nichts bringt
Scheinheilig zeigten sich dagegen alle Politiker beim Thema Neutralität. Kein einziger sprach klar und offen an, dass die Neutralität, soweit mir bekannt ist, keineswegs aus rein "freien Stücken" erklärt wurde, sondern dass sie 1955 schlichtweg die Bedingung der Sowjets dafür war, dass die Besatzungstruppen nach zehn Jahren Besatzungszeit endlich aus Österreich abzogen. Kein einziger Politiker hatte die Aufrichtigkeit, einzugestehen, dass das angeblich so "neutrale" Österreich während des "Kalten Krieges" über Jahrzehnte mit dem Westen zusammengearbeitet hat und deshalb im Ernstfall von Moskau gleich mit 12 Atombomben quasi "ausradiert" worden wäre, wie bereits vor gut 20 Jahren aufgetauchte Dokumente belegen. Kein einziger Politiker hatte den Mut klar zu bekennen, dass die "Neutralität" auch noch nie in der Geschichte ein Land vor der Aggression eines anderen Landes geschützt hat. Ein Blick in die Geschichtsbücher reicht, um das zu wissen - mehrere von Deutschland im Zweiten Weltkrieg überfallene Länder waren nämlich ebenfalls "neutral", die Ukraine hatte die "Neutralität" bis 2014 sogar in ihrer Verfassung stehen, was den russischen Diktator und Kriegsverbrecher Wladimir Putin trotzdem nicht davon abgehalten hat, 2014 die Krim und Teile des Ostens der Ukraine zu überfallen. Beispiele wie sinnlos die "Neutralität" als "Schutz" ist, finden sich genügend, man muss nur lesen können und wollen. Stattdessen wurde die "österreichische Lebenslüge", wonach uns die Neutralität schützt, munter gepflegt. Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi Wagner, die noch vor wenigen Wochen in ihrer offenbaren Blindheit für die Realität auch keine Asylkrise erkennen konnte oder wollte, während gleichzeitig wöchentlich tausende illegale Migranten und Hunderte Schlepper an der österreichisch-ungarischen Grenze aufgegriffen wurden, schwadronierte ja bereits im Frühjahr davon, dass die Neutralität "unsere Sicherheit stärkt". Eine inhaltlich meines persönlichen Erachtens an Dummheit und/oder Ahnungslosigkeit kaum zu überbietende augenscheinlich rein populistische Aussage, wie eben ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt.
Vorbilder Finnland und Schweden
Finnland und Schweden (ebenfalls über Jahrzehnte neutral) verabschieden sich angesichts der der neuen Bedrohung aus dem Osten, namentlich Russland, von ihrer "Neutralität" und treten der NATO bei, die laut Ansicht vieler Experten und Militärs auch für Österreich der beste Schutz wäre. Doch das offen anzusprechen, ja, auch nur darüber zu diskutieren, dafür sind jene Gestalten, die sich in Österreich leider Gottes "Spitzenpolitiker" nennen dürfen und vom Steuergeld fürstlich entlohnt werden leider viel zu feige, so scheint es mir. Es braucht in Österreich endlich einmal Spitzenpolitiker, die nicht dem häufig einfach ahnungslosen Wahlvolk nach dem Mund reden, sondern solche, die ggf. auch unpopuläre Themen ansprechen und umsetzen, zum Wohle des Landes und seiner Bevölkerung. Eine offene und vor allem EHRLICHE Diskussion darüber, wie sinnlos oder sinnvoll die "Neutralität" ist und wie sinnvoll ein NATO-Beitritt zum Schutz Österreichs wäre, das wäre schon ein guter Anfang. Vielleicht erleben wir das ja zum Nationalfeiertag 2023. Wer Österreich und seine so genannten "Spitzenpolitiker" kennt, hat daran allerdings Zweifel ...
Weitere, nicht aviatische, Impressionen vom Nationalfeiertag 2022
(red ÖBH / HP)