Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Luftfahrzeugführer des Lufthansa Billigfliegers Eurowings erneut zu einem Streik aufgerufen.
Demnach sollen die Piloten von Montag 00:00 Uhr bis einschließlich Mittwoch ihre Arbeit niederlegen, heißt es in einer Verlautbarung der Gewerkschaft.
Um 20 Uhr teilte die Vereinigung Cockpit in einer Aussendung Folgendes mit:
Das neue Angebot der Eurowings über einen Manteltarifvertrag (MTV) für das Cockpit-Personal vom Donnerstag ist aus Sicht der Tarifkommission unzureichend. Die Arbeitgeberseite weigert sich weiter, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die Verhandlungen sind daher gescheitert.
Die Vereinigung Cockpit ruft deshalb die Pilotinnen und Piloten bei Eurowings zum Streik auf
vom 17. Oktober 2022 um 00:00 Uhr bis 19. Oktober um 23:59 Uhr.
Kernforderung der VC bleibt die Reduzierung der Arbeitsbelastung der im Cockpit Beschäftigten. Dies soll unter anderem durch die Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten erreicht werden. Die Praxis des Unternehmens, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig bis an die gesetzlichen Grenzwerte zu verplanen, führt zu einer erheblichen Belastung, die abgemildert werden muss. Spitzenbelastungen bis ans Limit sind als Ausnahmen akzeptabel, dürfen aber nicht die Regel sein.
Der aktuelle Tarifkonflikt dreht sich ausschließlich um die Reduzierung der Arbeitsbelastung. Die Vergütung des Cockpit-Personals ist nicht Gegenstand der Verhandlungen.
Matthias Baier, Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit: "Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde. Leider betreibt der Arbeitgeber Augenwischerei und scheint auf Zeit spielen zu wollen. Durch die völlig unzureichenden Angebote bleibt den Beschäftigten keine andere Wahl als ihren Unmut über die Arbeitsbelastung in ihrer Airline durch einen Streik zu äußern und Druck aufzubauen. Wir bedauern die erheblichen Einschränkungen und Auswirkungen für die Fluggäste und wünschen uns, dass das Management der Eurowings schnellstmöglich auf uns zukommt, um diesen Konflikt beizulegen. Dafür muss ein vernünftiges Angebot her."
"Die Arbeitgeberseite muss sich jetzt bewegen", so Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit. "Wir sind weiterhin offen für Gespräche. Was wir jetzt brauchen, sind Fortschritte bei der Frage, wie die Arbeitsbelastungen der Piloten zukunftsfähig und nachhaltig geregelt werden können. Wir haben vielfach unseren Lösungswillen gezeigt und erwarten dasselbe auch von Eurowings."
(red)