In den zurückliegenden Monaten hat sich die japanische Wirtschaft wieder erholt, die Unternehmensgewinne verbesserten sich ganz allgemein wieder, und der private Konsum zieht allmählich wieder an. Dementsprechend erholte sich auch in der Luftfahrtbranche die allgemeine Passagiernachfrage rasch. Die Reisebeschränkungen für Inlandsflüge wurden gelockert, und die Einreisebeschränkungen für internationale Flüge in verschiedenen Ländern wieder verringert. Unter diesen verbesserten wirtschaftlichen und betrieblichen Bedingungen ist der Umsatzanstieg hauptsächlich auf das Lufttransportgeschäft der Gruppe zurückzuführen.
„Die positiven Ergebnisse in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres zeigen die Fortschritte, die wir seit Beginn der Pandemie gemacht haben. Und auch die Entschlossenheit und den Einsatz unserer Mitarbeiter. Sie haben dazu beigetragen, die ANA-Group wieder in eine günstige finanzielle und operative Lage zu bringen“, sagte Kimihiro Nakahori, Executive Vice President und Group Chief Financial Officer. „Die Beharrlichkeit und das Engagement unserer Mitarbeiter tragen dazu bei, dass die ANA Group die schwierigen Zeiten überwinden kann. Wir freuen uns jetzt auf viele weitere Gäste, wenn auch wieder mehr Menschen nach Japan reisen.“
Im internationalen Passagierverkehr stieg die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahr um den Faktor 5,1. Die Umsätze stiegen um das 5,3-fache, was auf die wachsende Nachfrage nach Verbindungen zwischen Asien und Nordamerika sowie auf die sich erholende Nachfrage bei Geschäftskunden aus Japan und von heimkehrenden Expatriates zurückzuführen ist. Dies ist eine direkte Folge der gelockerten Einreisebeschränkungen in verschiedenen Ländern wie auch in Japan, das seine Einreisebestimmungen im September aktualisiert hat.
ANA baute das Flugangebot von und nach Tokio/Narita aus, um der Transitnachfrage gerecht zu werden und erhöhte die Zahl der Flüge nach Tokio/Haneda, um der steigenden Nachfrage aus dem Inland gerecht zu werden. Im Juli erhöhte ANA auch das Angebot nach Hawaii wieder. Der Flugbetrieb nach Europa und China bleibt jedoch aufgrund des Ukraine-Russland-Konflikts und anhaltender Grenzbeschränkungen für China eingeschränkt.
Da es in Japan im Inlandsverkehr keine Reisebeschränkungen mehr gibt, stieg die Nachfrage nach Flugverbindungen vor allem während der Golden Week und der Sommerferien an. Parallel nahm auch der Geschäftsreiseverkehr allmählich wieder zu. Die Passagierzahlen stiegen um das 2,1-fache im Vergleich zum Vorjahr und der Umsatz um den Faktor 2,2, was das beste Halbjahresergebnis seit Beginn der Covid-Pandemie darstellt.
ANA passte den Flugplan flexibel an und bot zusätzliche Flüge an Wochenenden und Feiertagen an. Die Boeing-777-Flotte, deren Triebwerksüberholung abgeschlossen ist, ist seit Juni wieder in Betrieb. Damit steht nun mehr Kapazität zur Verfügung, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.
Das Frachtaufkommen auf den internationalen Routen war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig, was auf die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf Europa-Verbindungen sowie auf einen Nachfragerückgang zum Beispiel bei Autoteilen zurückzuführen ist. Die Einnahmen im internationalen Frachtgeschäft stiegen dennoch im Vergleich zum Vorjahr um das 1,3-fache an. Dies ist auf eine starke Ertragsleistung zurückzuführen sowie auf die Bemühungen, den Flugbetrieb auf hochprofitablen Nordamerika-Routen auszuweiten und sich auf ertragsstarke Fracht zu konzentrieren. All das führte dazu, dass das zurückliegende Halbjahr das umsatzstärkste überhaupt bislang war.
Im Low Cost Geschäft der ANA Group mit der Fluggesellschaft Peach Aviation stieg das Passagieraufkommen im Vergleich zum Vorjahr um das 2,4-fache. Der Umsatz wuchs um das 3,1-fache. Grund ist vor allem eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Freizeitreisen auf den Inlandsstrecken nach der Lockerung der Reisebeschränkungen. Um die steigende Inlandsnachfrage zu befriedigen, erhöhte Peach die Frequenz auf Strecken wie Tokio/Narita – Sapporo und Tokio/Narita – Fukuoka. Auf internationalen Strecken nahm Peach im August den Betrieb zwischen Osaka/Kansai und Seoul sowie im September auf den Strecken Tokio/Narita – Taipeh sowie Osaka/Kansai – Taipeh wieder auf.
Entsprechend der positiven Gesamtentwicklung revidiert die ANA Group ihre konsolidierte Finanzprognose für das Geschäftsjahr 2022, da der Gewinn schon im ersten Halbjahr die ursprüngliche Prognose übertraf. Das Unternehmen geht jetzt von einem Jahresumsatz in Höhe von umgerechnet etwa 12,25 Milliarden Euro aus (vorher: 11,96 Milliarden) und von einem Nettoergebnis in Höhe von umgerechnet etwa 288,3 Millionen Euro.
(red / NH)