Als Konsequenz aus dem russischen Überfall auf die Ukraine vor neun Monaten belegte die westliche Welt Russland mit weitreichenden Sanktionen - so können und dürfen keine Ersatzteile mehr nach Russland geliefert werden. Und obwohl russische Fluglinien mittlerweile fast nur noch im Inland fliegen (Flüge nach Westeuropa, die USA und Kanada sind verboten) und daher ein großer Teil der Flotten auf dem Boden steht, machen sich die Sanktionen deutlich bemerkbar.
Immer öfter müssen russische Fluggesellschaften einen Teil ihrer Flotte "kannibalisieren", um andere Maschinen flugfähig zu halten. Laut US-Flugsicherheitsexperten könne Russland damit "einige Monate" durchhalten, doch früher oder später werden sukzessive auch die übrigen Flugzeuge auf dem Boden bleiben müssen.
Das betrifft auch das russische Muster Suchoi-Superjet, in dem ebenfalls westliche Technik verbaut ist. Laut russischen Berichten mussten mittlerweile einige Superjets mit Ersatztriebwerken (die ebenfalls westliche Technik enthalten) ausgestattet werden.
Weil die meisten Flugzeuge westlicher Bauart im Besitz von Leasingfirmen sind, vermeiden es die russischen Fluggesellschaften, damit ins Ausland zu fliegen um eine Beschlagnahmung zu vermeiden und setzen auf den wenigen verbliebenen internationalen Routen stattdessen den Suchoi Superjet ein. Eine Ausnahme bildet hier lediglich die russische UTAir, die ihre Boeing-Jets von den Leasingfirmen gekauft hat.
Der europäische Flugzeughersteller Airbus zeigte sich bereits "gesorgt über die Zustände in der Wartung" bei russischen Airlines und äußerte Bedenken hinsichtlich der Flugsicherheit.
(red)