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Flugpolizei: AW169 passt nicht optimal zur bestehenden Flotte

Der AW169 wird das größte Modell der Flugpolizei werden, passt allerdings nicht optimal zur bestehenden Flotte der Flugpolizei - Foto: Markus Dobrozemsky / Austrian Wings Media Crew

Über vier neue Helikopter darf sich die Flugpolizei freuen. Allerdings werden es - wie bereits vor fünf Tagen von Austrian Wings berichtet - AW169, die aus verschiedenen Gründen nicht optimal für die Flugpolizei geeignet sind. Die Verantwortung dafür dürfte allerdings beim Verteidigungsministerium von Klaudia Tanner (ÖVP) und nicht beim Innenministerium liegen.

Wie von Austrian Wings bereits am 16. November berichtet, erhält die Flugpolizei wohl vier neue Hubschrauber des Typs Agusta Westland AW169 - jedenfalls gibt es eine entsprechende Absichtserklärung, der Vertrag selbst muss noch unterzeichnet werden. Möglich wird dies dadurch, dass das Innenministerium auf eine Option des Bundesheeres, das eine größere Anzahl von AW169 fest bestellt hat, zurückgreifen kann und aus dieser Heeres-Option vier Maschinen für die Flugpolizei bestellen möchte. Der Kaufpreis des AW169 von Agusta Westland (Leonardo) und dem H145 von Airbus Helicopters ist laut den offiziell verfügbaren Listenpreisen der Hersteller ähnlich. Allerdings gibt es nicht verifizierbare Gerüchte, dass bei vergleichbarer finaler Ausstattung der H145 deutlich günstiger sein soll als der AW169. Das Innenministerium dementiert dies laut einer Meldung der "Austria Presse Agentur".

H145 sinnvoller als AW169
Allerdings wäre der H145 aufgrund verschiedener Faktoren bei objektiver Betrachtung besser in die Flotte der Flugpolizei integrierbar als der AW169. Denn im täglichen Einsatzbetrieb nutzt die Flugpolizei ausschließlich Helikopter von Airbus Helicopters, nämlich verschiedene Versionen der Typen H125 und H135. Somit wäre der H145 die logische Wahl, zumal durch das Heben von Synergien Kosten im Bereich der Wartung und der Piloten(um)schulung gespart werden könnten.

H145 im Flug, Symbolbild - Foto: Tobias Bosina

So dagegen müssen Piloten auf ein komplett neues Muster geschult werden, ebenso die Techniker. Das kostet Zeit und Geld, zudem stehen die Mitarbeiter für einen längeren Zeitraum nicht für den täglichen Dienstbetrieb zur Verfügung. Außerdem ist das Anlegen eines Ersatzteilvorrates für einen komplett neuen Typ eines anderen Herstellers erforderlich. Das ist in beiden Fällen ein enormer logistischer Aufwand, der Kosten verursacht, die im Falle einer Entscheidung für den H145 wohl nicht anfallen würden.

Flugpolizei hatte keine Wahl
Beim Innenministerium hatte man allerdings schlichtweg keine andere Wahl, als auf die AW169-Option des Bundesheeres zurückzugreifen, um an neue Hubschrauber in dieser Größenordnung zu gelangen. Und das Heer (besser gesagt das Verteidigungsministerium) hatte sich nun mal für den AW169 entschieden, was wohl in erster Linie auf die kolportierten augenscheinlich persönlichen Animositäten von ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zurückzuführen sein dürfte. Denn die hatte bekanntlich vor rund zwei Jahren im Streit um die Kosten für den Eurofighter (wird ebenfalls von Airbus hergestellt) kampflustig angekündigt, dass Airbus sie "noch kennen lernen" werde und sich damit nach Meinung einiger fachkundiger Beobachter international lächerlich gemacht. Deshalb, so sind sich mehrere von Austrian Wings konsultierte Insider einige, wollte Tanner keinesfalls bei Airbus Helicopters neue Hubschrauber für das Bundesheer bestellen.

(red)