Die Lufthansa Group baut ihr langjähriges Engagement für die Klimaforschung weiter aus und hat gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich ein drittes Flugzeug ihrer Konzernflotte mit Messinstrumenten ausgestattet. Ab sofort sammelt ein Airbus A330 von Eurowings Discover in der Atmosphäre laufend Messdaten. Das umgerüstete Langstreckenflugzeug der Ferienfluggesellschaft der Lufthansa Group mit der Kennung D-AIKE, „Kilo-Echo“, fliegt im weltweiten Liniendienst – mit Destinationen in Nordamerika, der Karibik, dem indischen Ozean und Afrika.
Bereits seit über sieben Jahren hat Lufthansa zwei Langstreckflugzeuge im Einsatz, die mit dem Messsystem des europäischen Forschungsprojektes IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) ausgestattet sind. Dank der nun zusätzlichen A330 erhebt die Lufthansa Group künftig auf zusätzlichen Flugrouten rund um den Globus Klimadaten für die Wissenschaft.
„Wir sind stolz, das IAGOS-Projekt jetzt mit einem dritten Langstreckenflugzeug unterstützen zu können. Die mit unseren Flugzeugen in den letzten fast 30 Jahren erfassten Daten haben wesentlich zum Aufbau einer der weltweit umfangreichsten Datensätze von Ozon- und Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre beigetragen. Mit unserem Engagement leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Klimaforschung“, sagt Christina Foerster, Vorständin Markenführung & Nachhaltigkeit der Lufthansa Group.
IAGOS bündelt unter Federführung des Forschungszentrums Jülich die Expertise von Partnern aus Forschung, Wetterdiensten, Luftfahrtindustrie und Fluggesellschaften. IAGOS Deutschland wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
„Dank der langjährigen Unterstützung durch die Lufthansa Group konnte sich IAGOS zu einer Forschungsinfrastruktur von internationalem Rang entwickeln und nimmt einen zentralen Platz im globalen System zur Beobachtung der Atmosphäre ein. Wir begrüßen die ‚Kilo-Echo‘ als neues Familienmitglied und freuen uns auf die sich weiter vertiefende Zusammenarbeit mit der Lufthansa Group. Wir hoffen, mit unseren Messungen in Zukunft auch zu einer Verringerung der Klimawirkung des Luftverkehrs beitragen zu können“, sagt Prof. Andreas Petzold, Koordinator von IAGOS Deutschland am Forschungszentrum Jülich.
Das kompakte System des europäischen Forschungsprojektes ist unterhalb des Flugzeugcockpits fest installiert. Eine kurze Verbindung führt von dort zu zwei im Flugzeugrumpf eingebauten Messsonden. Die erfassten Messdaten werden nach jedem Flug automatisch zur zentralen Datenbank des Forschungszentrums CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) in Toulouse übermittelt. Sie sind für die globale Forschung frei und offen zugänglich und werden derzeit von rund 300 Organisationen weltweit genutzt. Sie helfen Forschenden, neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Klimas und die Zusammensetzung der Atmosphäre zu gewinnen und langfristige Veränderungen festzustellen, Klimamodelle zu präzisieren und die Wettervorhersagen zu verbessern.
30.000 Lufthansa Flüge für die Klimaforschung
Das erste IAGOS-Flugzeug der Lufthansa Group, der Airbus A340-300 „D-AIGT“, ist bereits seit dem 8. Juli 2011 im Einsatz. An diesem Tag startete Lufthansa als weltweit erste Fluggesellschaft mit dem neuen IAGOS-Messsystem. Das Vorgängersystem MOZAIC war ebenfalls auf zwei Lufthansa Airbus A340-300 installiert und sammelte bis 2014 verlässlich Messdaten im Reiseflug. Im Februar 2015 erfolgte die Installation des zweiten IAGOS-Systems bei Lufthansa auf dem Airbus A330-300 „D-AIKO“. Zusammen mit dem umgerüsteten, dritten Flugzeug sind künftig weltweit insgesamt zehn Flugzeuge bei sieben Fluggesellschaften mit dem IAGOS-System ausgestattet. Rund die Hälfte der mehr als 60.000 Flüge mit MOZAIC- und IAGOS-Messgeräten wurden von Lufthansa durchgeführt.
(red / LH)