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Videoreportage: Vor 35 Jahren - der mysteriöse Absturz der "Helderberg" vor Mauritius

Die "Helderberg" im Flug - bemerkenswert ist, dass der Name der Airline auf der linken Rumpfseite in Englisch stand (SAA / South African Airways) und auf der rechten Rumpfseite in Afrikaans (SAL / Suid Afrikaanse Lugdiens) - Foto: Boeing

Auf den Tag genau vor 35 Jahren ereignete sich das schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte Südafrikas. Austrian Wings beleuchtete den Unglücksflug SAA 295 bereits vor einigen Jahren im Rahmen einer großen Reportage. Anlässlich des heutigen Jahrestages veröffentlichen wir eine Videoreportage zum Thema.

In der Nacht vom 27. auf den 28. November 1987 stürzte der South African Airways / Suid Afrikaanse Lugdiens Flug 295 auf dem Weg von Taipeh nach Johannesburg kurz vor einer geplanten Zwischenlandung in Mauritius ab.

Austrian Wings Videoreportage zum Absturz der "Helderberg" - zum Abspielen des Videos bitte auf das Vorschaubild oder auf den Play-Button klicken.

Alle 159 Insassen kamen ums Leben. Der Grund des Absturzes war ein Feuer im Frachtraum hinter der Passagierkabine, der so genannten "Main Deck Cargo Area". Die Ursache des Feuers konnte bis heute nicht geklärt werden.

"Dieses Feuer produzierte seinen eigenen Sauerstoff."
Boeing-Unfallermittler Fred Bereswill

Auch eine zweite Unfallermittlung nach dem Ende der Apartheid brachte kein Licht ins Dunkel, sondern lediglich die Erkenntnis, dass "nichts, was in den Frachtpapieren aufgelistet war, ein solches Feuer auslösen hätte könnten". Es gibt Indizien und Vermutungen, dass sich an Bord der 747 mit dem Namen "Helderberg" illegale militärische Fracht (möglicherweise chemische Stoffe) befand. So sagte beispielsweise auch einer der Unfallermittler von Boeing Jahre später in einem Interview, dass das Feuer an Bord der "Helderberg" seinen "eigenen Sauerstoff produzierte".

"Die Wahrheit ist, dass wir erst dann erfahren werden, was das Feuer ausgelöst hat, wenn sich ein Verantwortlicher dazu zu Wort meldet und seine Verantwortung eingesteht."
Rennie van Zyl, Leiter der südafrikanischen Flugunfallkommission im Fall "Helderberg"

"Nichts von dem, was in den Frachtpapieren aufgelistet war, hätte ein solches Feuer auslösen können. Es gibt andererseits aber auch keine zuverlässigen Papiere, aus denen man entnehmen könnte, welche Fracht genau an Bord der "Helderberg" transportiert wurde."
Truth and Reconciliation Commission bei ihrer erneuten Untersuchung des Unglücks nach Ende der Apartheid

Neben unserem aktuellen an dieser Stelle publizierten Videobeitrag, der unter anderem den originalen Funkverkehr des Unglücksfluges sowie Teile der Gespräche der Cockpitbesatzung auf English und Afrikaans (mit deutschen Untertiteln) enthält, möchten wir unsere Leser daher auf unsere umfangreiche Berichterstattung der vergangenen Jahre zu diesem Unglück aufmerksam machen:

Der Leiter der südafrikanischen Kommission, die den Absturz der "Helderberg" untersuchte, Rennie van Zyl erklärte 2008 in einem TV-Interview für die kanadische Doku-Reihe "Air Crash Investigation" wörtlich: "The reality unfortunately is that unless somebody today come up and says 'Yes, I did this' or 'Yes, we were responsible' for this and you can prove them not to be involved in a hoax that will be the only time we will really know what did happened and what was the cause of the ignition of the fire" - auf Deutsch (sinngemäß): "Die Wahrheit ist, dass wir erst dann erfahren werden, was das Feuer ausgelöst hat, wenn sich ein Verantwortlicher dazu zu Wort meldet und seine Verantwortung eingesteht." Van Zyl brachte dabei auch seine Frustration darüber zum Ausdruck, dass es ihm und seinem Team nicht gelungen war, die Ursache des Brandes an Bord der "Helderberg" herauszufinden.

Samantha van der Walt, die ihre Eltern an Bord der "Helderberg" verlor, äußerte sich in der gleichen Dokumentation ebenfalls: "Ich glaube, dass da draußen Menschen sind, die genau wissen, was passiert ist. Ich verstehe, dass unser Land damals im Krieg war und sie ihre Pflicht erfüllt haben, aber sie sollten auch ein Herz für die Familien der Opfer haben und die Wahrheit ans Licht bringen."

(red)