Austrian Wings Leser kennen die Vorgeschichte: Am gestrigen Nachmittag kam es in Polen, nahe der Grenze zur Ukraine, zum Einschlag von mindestens einer russischen Rakete, soweit bekannt des Typs S-300, möglicherweise schlugen auch zwei Raketen ein. Dabei starben zwei Menschen auf polnischem Staatsgebiet.
Entgegen ersten Vermutungen handelt es sich nicht um eine von Russland abgefeuerte Rakete, sondern um eine S-300, die von der Ukraine zur Abwehr des russischen Raketenterrors abgefeuert worden war. Das gab die NATO heute bekannt, die die Flugbahn der Rakete auf dem Radar verfolgt hatte. Auch der polnische Staatspräsident bestätigte, dass es sich nicht um eine von Russland abgefeuerte Rakete gehandelt habe.
Der russische Diktator und Kriegsverbrecher Wladimir Putin hatte gestern - wie berichtet - die gesamte Ukraine mit einem beispiellosen Raketenterror überzogen. Die russische Armee, die seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine tagtäglich Kriegsverbrechen begeht, feuerte allein gestern rund 100 Raketen auf zumeist zivile Ziele in der Ukraine ab. So wurden in mehreren ukrainischen Städten Wohnhäuser durch Russland beschossen, es gab auch Todesopfer - ein weiteres russisches Kriegsverbrechen.
Tragischer Unfall bei Verteidigung gegen russische Invasoren
Die ukrainischen Heimatschützer konnten einen Teil der Raketen der russischen Aggressoren durch das Abfeuern eigener Luftabwehrraketen zerstören und so Dutzende, möglicherweise sogar Hunderte, Leben von Frauen und Kindern in den ukrainischen Städten retten. Laut ukrainischen Angaben wurden 75 von 96 durch Russland abgefeuerte Marschflugkörper abgefangen und unschädlich gemacht. Eine (möglicherweise auch zwei) dieser ukrainischen Abfangraketen dürfte jedoch als "Irrläufer" in Polen eingeschlagen sein.
"Wessen Rakete das auch immer war und was der Grund für den Raketen-Einschlag dort gewesen ist: Es wäre alles nicht denkbar ohne den russischen Krieg gegen die Ukraine und die gegenwärtigen massiven Luftangriffe gegen Einrichtungen der elektrischen Infrastruktur der Ukraine."
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz
Putins Schuld unbestritten
Dennoch gibt es für Militärs und die Politik keinen Zweifel, dass der russische Diktator und Kriegsverbrecher Wladimir Putin für die Opfer in Polen verantwortlich ist. Denn ohne seinen kriminellen Angriffskrieg, den er seit dem 24. Februar 2022 gegen die Ukraine führt, hätte die ukrainische Luftabwehr gar keine eigenen Raketen abfeuern müssen. Das bekräftigte auch der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer.
"Die Ursache dafür, dass die Ukraine sich mit Abwehrraketen verteidigen muss, sind Angriffe der Russischen Föderation auf zivile Infrastruktur und Einrichtungen."
Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer
Polen überreichte aus Protest dem russischen Botschafter eine diplomatische Note. "Es war ein sehr kurzes Gespräch ohne jegliche Höflichkeit, nicht einmal ein Händedruck wurde ausgetauscht. Es dauerte vier Minuten", zitierten deutsche Medien einen Sprecher des polnischen Außenministeriums.
Die Ukraine bat Polen indes um Zugang zur Einschlagsstelle und um Bereitstellung jener Informationen aufgrund derer Polen und die NATO zu dem Schluss gekommen seien, dass es sich um eine ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt habe. Die Ukraine selbst kommunizierte auf ihren offiziellen Kanälen gleichzeitig offen und transparent die Aussagen von polnischen und NATO-Repräsentanten zum tragischen Unfall.
(red)