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Boni für Lufthansa-Manager: Piloten und Flugbegleiter üben Kritik

Der Lufthansa-Vorstand (hier Carsten Spohr) gönnt sich trotz hoher Gehälter einen Bonus, die Belegschaft geht leer aus; das sorgt für Unmut - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und die Vereinigung Cockpit (VC) haben die Berichte um Boni-Zahlungen an die Vorstandsmitglieder der Lufthansa mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Ungeachtet der Fragestellungen zur rechtlichen Zulässigkeit, scheint sich die Unternehmensführung erneut nicht der Signalwirkung dieser Entscheidung bewusst zu sein, kritisieren die Belegschaftsvertreter.

Daniel Kassa Mbuambi, UFO-Vorsitzender: "Die Lufthanseaten haben während Corona alles gegeben und harte Einschnitte hingenommen, um ihren Teil für die Rettung der Firma beizutragen. Fakt ist auch, dass in Zeiten von zweistelliger Inflation die aktuellen Gehälter in der Kaufkraft entwertet werden. Als schnelle Hilfe und als Zeichen der Anerkennung, dass das Meistern dieser Krise eine Mannschaftsleistung war, zu der die Beschäftigten einen entscheidenden Teil beigetragen haben, sollte der Vorstand der Lufthansa nun auch Bonus- oder Sonderzahlungen für die Mitarbeitenden leisten. Hierzu hat der Staat bereits Möglichkeiten mit einer steuerfreien Inflationsprämie bis zu 3.000 € geschaffen, die die Lufthansa-Führung nutzen kann."
 
Stefan Herth, Präsident der Vereinigung Cockpit: "Die Lufthansa ist wieder im Aufwind. Das war und ist eine Gemeinschaftsleistung aller Beschäftigten. Wenn der Vorstand für diese Leistung belohnt werden soll, dann darf die Anerkennung für diese Leistungen nicht unterhalb der Chefetage aufhören. Dass sich dies auch in den kommenden Tarifabschlüssen widerspiegeln muss, ist klar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auf dem Lohnzettel sehen, dass sich ihr Einsatz in der Krise gelohnt hat.”

(red / VC)