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Foto- und Videoreportage: Erster AW169 feierlich an Bundesheer übergeben

Die erste AW169 des Heeres trägt die Kennung 5M+IA - Foto: Tobias Bosina

Heute, am 21. Dezember 2022, wurde der erste von 18 bisher bestellen Leonardo AW169 Helikoptern auf dem Fliegerhorst Brumowski bei Langenlebarn offiziell an die Fliegertruppe des Bundesheeres übergeben. Für die feierliche Zeremonie sowie die Unterzeichnung eines Vertrages über die Lieferung von 18 weiteren Helikoptern war sogar extra der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto angereist. Airchief Brigadier Promberger und "seine" Flieger hatten allen Grund zur Freude.

Es war kein alltäglicher Festakt, der heute auf der Homebase der Black Hawk Helikopter in Langenlebarn über die Bühne ging. Ein gut gelaunter Airchief Brigadier Gerfried Promberger konnte nicht nur zahlreiche Kameraden der Luftstreitkräfte sondern auch hohe Vertreter der Bundes- und Landespolitik sowie - als Ehrengast - den italienischen Verteidigungsminister begrüßen. Der Anlass war mehr als erfreulich: Die Fliegertruppe stellten den ersten AW169 Helikopter feierlich in Dienst.

Austrian Wings Videoimpressionen vom Festakt - im letzten Teil des präsentieren wir Air2Air-Aufnahmen.

Während des Festaktes auf dem traditionsreichen Fliegerhorst Brumowski, der seit 55 Jahren den Namen des erfolgreichsten österreichischen Jagdfliegers des Ersten Weltkrieges trägt, wurde die Option zum Kauf von weiteren 18 Hubschraubern unterzeichnet - damit werden bis 2028 insgesamt 36 neue Hubschrauber im Bestand des Bundesheeres sein. Zum Vergleich: So viele neue Fluggeräte auf einmal erhielt das Bundesheer zuletzt vor mehr als einem halben Jahrhundert, als die Saab 105 eingeflottet wurde.

Die Gesamtkosten belaufen sich dabei laut Angaben des Verteidigungsministeriums auf ca. 873 Millionen Euro, wobei darin beispielsweise die Kosten für die Errichtung und Sanierung von Hangar-Anlagen, Simulatorengebäuden oder Ähnliches bereits enthalten sind.

Für den Festakt reiste sogar der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto an. Hier schreitet er in Begleitung der österreichischen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Ehrenformation der Garde ab - Foto: Martin Rosenkranz / Airpower.at

Bis 2028 werden 12 Hubschrauber in der Variante AW169B (Schulungshubschrauber) und 24 in der Variante AW169MA (taktische Hubschrauber mit Bewaffnung) sowie ein umfassendes Unterstützungs- und Schulungspaket an Österreich geliefert. Die neuen Hubschrauber sind als Nachfolge für die leichten Verbindungs- und Transporthubschrauber „Alouette III“ vorgesehen, die 2023 ausgeschieden werden. Dass der AW169 auch als Schulungshubschrauber verwendet wird, stößt allerdings auch auf Kritik. Die Kosten seien unverhältnismäßig hoch, heißt es. Auf der anderen Seite kann es durchaus von Vorteil sein, wenn angehende Militärluftfahrzeugführer von Anfang an auf ihrem späteren Einsatzmuster geschult werden. Auch die OH-58-Flotte dürfte damit wohl ersetzt sein. Derzeit betreibt das Bundesheer noch 22 Alouette III und 10 OH-58 Kiowa.

Blick auf den Rotorkopf - Foto: Martin Rosenkranz / Airpower.at
Blick in die Kabine - Foto: Martin Rosenkranz / Airpower.at
Foto: Martin Rosenkranz / Airpower.at

Ministerin Tanner überreicht Airchief Promberger die Schlüssel für den ersten AW169 - Foto: Tobias Bosina

Foto: Georg Mader / JDW / Militäraktuell.at

Der Leonardo AW169 kann unter anderem für Personen- und Materialtransporte sowie für Löscharbeiten eingesetzt werden. Der Hubschrauber kann beispielsweise zwei- bis dreimal so viel Wasser transportieren wie eine Alouette III, also rund 1.500 Liter. Die zeitgemäße Avionik mit modernem Glascockpit ermöglicht die Erfüllung aller Einsatzaufgaben auch bei Nacht bzw. schlechten Witterungsbedingungen, was bei der Alouette III nur eingeschränkt möglich war bzw. ist. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Truppentransporten, Katastrophenhilfe und Notfallmaßnahmen über Brandbekämpfung, Bergrettung und medizinischen Evakuierungsflügen bis hin zum Schutz aus der Luft in der bewaffneten Version.

Blick in die geräumige Kabine - Foto: Tobias Bosina

Der Hauptrotor - Foto: Tobias Bosina

Der AW169 ist ein Hubschrauber der 5-Tonnen-Klasse, der von zwei Triebwerken mit je 826 kW Dauerleistung angetrieben wird. Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h und kann über 800 km weit fliegen. Die maximale Flugdauer beträgt mehr als 4 Stunden. Die Nutzlast des Hubschraubers beträgt bis zu zwei Tonnen und es können bis zu 12 Personen transportiert werden. 24 Maschinen werden als Schul- bzw. Einsatzhubschrauber in Langenlebarn und 12 Einsatzhubschrauber in Aigen/Ennstal stationiert.

Weitere Fotoimpressionen

Der AW169 im Flug - Fotos (sofern nicht anders angegeben): Tobias Bosina

Generalstabschef Rudolf Striedinger - Foto: Tobias Bosina

Geht demnächst in Rente: Alouette III - Foto: Tobias Bosina

Heckrotor des AW169 - Foto: Tobias Bosina

Seilwinde - Foto: Tobias Bosina

Sie schützen und verteidigen Österreich - Foto: Tobias Bosina

Die österreichische Verteidigungsministerin empfängt ihren italienischen Amtskollegen - Foto:Tobias Bosina

Foto: Tobias Bosina

Brigadier Wolfgang Luttenberger ist einer von derzeit zwei voll ausgebildeten AW169-Piloten - Foto: Tobias Bosina

Mit dem AW169 beginnt ein neues Zeitalter für die Hubschrauberverbände der österreichischen Luftwaffe - Foto: Foto: Georg Mader / JDW / Militäraktuell.at

Foto: Georg Mader / JDW / Militäraktuell.at

Wir danken dem Österreichischen Bundesheer für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Reportage.

(red CvD / ÖBH)