Die Boeing 747-400F, N744CK, der Kalitta Air befand sich am 15. Dezember auf dem Weg von Cincinnati nach Anchorage. An Bord befand sich eine siebenköpfige Besatzung. Rund 200 nautische Meilen nordöstlich von Saskatoon (Kanada) erhielt die Besatzung plötzlich einen Feueralarm für den vorderen Unterflurfrachtraum (forward cargo hold), wie der "Aviation Herald" zu berichten weiß.
Die Piloten entschieden sich für eine sofortige Landung in Saskatoon und führten umgehend einen Sinkflug auf 10.000 Fuß durch. 32 Minuten nach dem Feueralarm setzte die 747 sicher auf der Piste des Flughafens auf, wo sie bereits von Einsatzkräften erwartet wurde.
Bei einer ersten Untersuchung der Maschine wurde festgestellt, dass das automatische Feuerlöschsystem ausgelöst hatte. Noch ist allerdings unklar, ob es tatsächlich einen Brand an Bord gab, oder ob es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat.
Die Maschine befindet sich nach wie vor auf dem Flughafen Saskatoon am Boden.
"High level emergency”
Feuer und Rauch sowie der Verdacht darauf zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt. Eine sofortige Landung ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des (vermuteten) Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann.
Im Jahr 1987 verunglückte eine Boeing 747-244B Combi von South African Airways, nachdem an Bord aus bis heute ungeklärter Ursache (siehe auch unsere Videoreportage vom 28. 11. dieses Jahres) ein Brand ausgebrochen war, alle 159 Insassen starben. Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair vor Halifax in den Atlantik, nachdem ein Feuer zu einem Totalausfall aller Instrumente führte und ins Cockpit eingedrungen war – alle 229 Menschen an Bord fanden den Tod, dieser Absturz ist bis heute das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt.
(red)