Um Betriebskosten zu senken und dem prognostizierten Pilotenmangel entgegen zu wirken, will die EASA Single Pilot Operations in der kommerziellen Verkehrsluftfahrt möglich machen.
Pilotenverbände laufen dagegen Sturm und warnen vor den Risiken. Die Unfallgefahr würde dadurch enorm ansteigen. Das Prinzip Pilot Flying / Pilot Monitoring sei wichtig, um allfällige Fehler im Cockpit rechtzeitig zu entdecken, bevor diese womöglich katastrophale Auswirkungen haben. Schon jetzt gebe es immer wieder schwierige Situationen und Notfälle bei denen die übliche Zweimann-Besatzung an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoße. Ein Pilot alleine wäre damit letzten Endes überfordert. Zudem besteht auch immer das Risiko, dass ein Pilot aufgrund medizinischer Probleme ausfällt oder gar verstirbt - derartige Zwischenfälle gibt es jährlich zahlreiche. Schon allein deshalb benötige es mindestens zwei qualifizierte Flugzeugführer im Cockpit.
Ähnlich äußerte sich der Berufspilotenverband ALPA schon im Jahr 2019:
"The risks associated with reduced-crew and single-pilot operations are well documented. Most prominently, these risks stem from the increased workload for the remaining pilot, the elimination of a critical layer of monitoring and operating redundancy in the cockpit, and the inability of a single pilot to handle many emergency situations."
Der Berufspilotenverband ALPA im Jahr 2019 bezieht klar Stellung gegen Single Pilot Operations in der gewerblichen Luftfahrt
Breite Front gegen Single Pilot Operations
Und auch der amtierende IATA-Chef Willie Walsh, eines Zeichens ausgebildeter Boeing 737 Pilot, hält rein gar nichts vom Einmann-Cockpit in Verkehrsflugzeugen: "Ich erwarte nicht, dass wir je zu einem Betrieb mit nur einem Piloten übergehen werden." Walsh schloss das "zumindest" für die "nächsten 25 Jahre" kategorisch aus.
(red)