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Israelische Fliegerlegende Danny Shapira im Alter von 97 Jahren gestorben

Danny Shapira und eine Mirage III, an deren Einführung in die israelischen Streitkräfte er federführend beteiligt war - Foto: IAF

Er war laut einer Mitteilung der israelischen Streitkräfte unter den vier ersten offiziell von Israel ausgebildeten Kampfpiloten: Danny Shapira. Jetzt starb der Flieger und Kämpfer im Alter von 97 Jahren in seiner Heimat Israel.

Danny Shapira, der seinen aktiven Militärdienst im Rang eines Oberst beendet hatte, wollte sein Leben lang immer nur eines: Pilot werden. "Als ich acht Jahre alt war und das erste Mal Flugzeuge fliegen sah, wusste ich, dass es das ist, was ich tun möchte", erzählte er vor 7 Jahren anlässlich seines 90. Geburtstages gegenüber israelischen Medien.

Als Shapira 14 Jahre alt war trat er der paramilitärischen jüdischen Hagana-Bewegung bei. Damals, im Jahr 1939, war das heutige Israel noch britisches Mandatsgebiet. 1940, im zarten Alter von 15, begann er mit dem Segelflug und nachdem die Gründung des jüdischen Staates informell beschlossen (aber noch nicht umgesetzt war) wurden alle Männer mit Flugschein aufgefordert, sich in Tel Aviv einzufinden.

Shapira: "Dort setzte ich meine Ausbildung fort und wir wurden unter dem Deckmantel eines Fliegerclubs eine Art "Untergrund-Luftwaffe", die Hagana-Mitglieder von einem Ort zum anderen flog."

Eines Abends 1948 erhielt Shapira den Befehl, sich reisefertig zu machen. Gemeinsam mit Kameraden war er für eine Kampfpilotenausbildung in der damaligen Tschechoslowakei vorgesehen: "Wir verließen das Land zwei Tage bevor der Staat Israel offiziell ausgerufen wurde und wussten nicht, ob wir zurückkommen könnten. Ich dachte an meine Eltern, die ich zurück lassen musste, aber ich sagte auch zur mir selbst, dass ich das tun muss, um Luftwaffen-Pilot zu werden, damit ich helfen kann, den Kampf zu gewinnen."

Nach der Ausbildung in der Tschechoslowakei kehrten Shapira, mittlerweile 24 Jahre alt, und 3 Kameraden in den mittlerweile offiziell existierenden Staat Israel zurück und setzten ihre Ausbildung auf dem Luftwaffenstützpunkt Hatzor in Israel fort. Diese vier Männer waren die ersten Absolventen des ersten offiziellen israelischen Kampfpiloten-Lehrganges.

In den folgenden Jahrzehnten akkumulierte Danny Shapira insgesamt 12.000 Flugstunden und schrieb dabei mehrfach israelische Militärluftfahrtgeschichte. So wurde er der erste offizielle Testpilot Israels, nachdem er in Frankreich eine Spezialausbildung absolviert hatte. Als 1966 ein irakischer Pilot mit seiner MiG 21 nach Israel floh, war es Shapira, der aufgrund seiner außerordentlichen fliegerischen Fähigkeiten dazu auserkoren wurde, das sowjetische Muster zu testen. Auch an der Einführung der Mirage III war Shapira federführend beteiligt. Nach seiner aktiven Militärkarriere war er als Testpilot für Israel Aerospace Industries tätig. Erst im Alter von 92 Jahren gab er das Fliegen - nach 75 Jahren im Cockpit - endgültig auf.

Auch seine zwei Söhne wurden Kampfpiloten der israelischen Luftwaffe, die Tochter ist Senior-Flugbegleiterin bei EL AL.

Jetzt hat dieser große Flieger und verdiente Sohn Israels, der einzigen modernen Demokratie im gesamten Nahen und Mittleren Osten, im biblischen Alter von 97 Jahren seine Augen für immer geschlossen und ist zu seinem letzten Flug aufgebrochen, an dessen Ende, so sei es ihm vergönnt, ein Wiedersehen mit Flugkameraden aus längst vergangenen Tagen steht.

Das offizielle Israel würdigte Shapiras Leistungen. Luftwaffenkommandant Generalmajor Tomar Bar anlässlich des Todes von Oberst Shapira: "Die IAF verneigt sich und spricht der Familie Shapira ihr aufrichtiges Beileid aus.  Danny war einer der Gründerväter der IAF, ein mutiger und professioneller Kämpfer, der Generationen von Kämpfern ausbildete. Auf seinem bahnbrechenden Weg als Testpilot war er einer derjenigen, die den Weg zum Erfolg der IAF geebnet haben. Wir werden sein glorreiches Vermächtnis weiter in Erinnerung halten und seine Familie begleiten. Möge sein Andenken gesegnet sein."

(red CvD)